Österreichs Teamchef Marcel Koller hat am Dienstag seinen Kader für das EM-Qualifikationsspiel in Liechtenstein am 27. März (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) sowie den freundschaftlichen Test gegen Bosnien-Herzegowina am 31. März (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) bekannt gegeben. Große Überraschungen blieben wie erwartet aus. Statt dem verletzten Rubin Okotie steht erstmals Marco Djuricin im Aufgebot. Veli Kavlak ist statt Christoph Leitgeb mit an Bord.

Durch die Verletzung von 1860-München-Legionär Rubin Okotie, der zuletzt wichtige Tore für Österreich erzielen konnte, sowie durch jene von Christoph Leitgeb war ÖFB-Teamchef Marcel Koller zu personellen Veränderungen bei seinem Kader der bewährten Kräfte gezwungen. "Rubin hat Knieprobleme, kann erst am Sonntag ins Training einsteigen, das ist ein bisschen zu spät", erklärte Koller.

Während Leitgeb, der ebenfalls am Knie verletzt ist, durch den letztmals erst nachnominierten Veli Kavlak vertreten wird, wagt sich der Schweizer im Angriff auf neues Terrain. Marco Djuricin erhält statt Okotie nun erstmals die Chance, sich im Kreis des Nationalteams zu empfehlen. "Er war schon auf Abruf, als er noch bei Sturm war", so Marcel Koller über den seit Winter in Salzburg engagierten Angreifer.

"Marco Djuricin hat seine Stärken in den letzten dreißig Metern und im Strafraum, er ist einer der viel probiert. Wir hoffen auch für uns, dass er mit sehr viel Selbstvertrauen einrückt", brachte der Teamchef seine Erwartungen an den 22-Jährigen zum Ausdruck.

Nummer eins auf der Stürmerposition dürfte aber weiterhin Marc Janko sein. Der Angreifer zerreißt die australische A-League derzeit mit seinem Torriecher. "Es ist schön, vor allem für Janko natürlich, dass er wieder seine Topform abrufen kann. Er hat eine schwierige Zeit gehabt, aber dass er Tore schießen kann, hat er auch bei uns gezeigt", sah sich Koller in seiner Treue zum in den Medien nicht immer unumstrittenen Janko bestätigt.

Zum ehemaligen U20-Testkandidaten Ashley Barnes - der Stürmer mit österreichischer Großmutter wird angesichts seiner Leistungen bei Premier-League-Aufsteiger Burnley als potentieller Kandidat für den ÖFB gehandelt - äußerte sich Koller ebenfalls, wenngleich unverbindlich: "Wir sind natürlich informiert. Wir beobachten alle interessanten Spieler."

Alaba und Suttner wieder fit und somit dabei

Neben dem potentiellen Debütanten Djuricin gibt es auch "Rückkehrer". Bayern-Star David Alaba ist nach seiner Knieverletzung selbstverständlich wieder im Kader, ebenso der Mainzer Julian Baumgartlinger und Austria-Linksverteidiger Markus Suttner. Aston-Villa-Legionär Andreas Weimann befindet sich diesmal hingegen nur auf der Abrufliste.

Auf dieser steht mit Emanuel Pogatetz, der seit vergangenem Jahr in der nordamerikanischen Major League Soccer (Columbus Crew) spielt, auch ein früherer Leistungsträger des Nationalteams. "Wir müssen den nicht beobachten, er war früher lange dabei, ist ein Mann mit Erfahrung. Wir wollen ihm auch zeigen, dass wir ihn nicht vergessen, auch wenn er weiter weg ist", sagte Koller.

Österreich gegen den Underdog der Gruppe G

"Der Begriff Fußballzweg wird nicht so schnell verschwinden, auch wenn er nicht mehr so zutreffend ist", machte sich Koller keine Illusionen darüber, dass die Erwartungshaltung in Österreich nicht zuletzt wegen der Tabellenführung in der EM-Qualifikationsgruppe G eindeutig ist. Der Schweizer warnte daher einmal mehr: "Liechtensteins jüngste Ergebnisse haben auch aufhorchen lassen. Für sie ist das gegen Österreich ein absolutes Topspiel. Das Stadion ist ausverkauft. Die wollen für sich positiv Werbung machen."

Die vom Österreicher Rene Pauritsch betreuten Lichtensteiner hätten eine gute Defensive, behielten Ruhe und würden nicht hektisch werden bei den Konterversuchen, dozierte Marcel Koller. Gefährlich wären sie zudem bei Standards. "Sie lassen sich nicht aus dem Konzept bringen, stehen massiv vor dem Sechzehner mit vier Mann und davor mit weiteren fünf", so Koller. "Also mit nur einem Mann vor dem österreichischen Strafraum."

Einmal mehr predigte der ÖFB-Teamchef daher Demut: "Es wird wichtig sein, dass wir nicht überheblich sind." Seine Mannschaft sieht er weiter auf einem guten Weg: "Wir sind geduldiger und ruhiger geworden, wir trauen uns mehr zu, auch fußballerisch. Da müssen wir demütig bleiben, mit viel Laufarbeit und Tempo den Gegner unter Druck zu setzen."

ÖFB-Teamkader für die Länderspiele gegen Liechtenstein und Bosnien-Herzegowina

Tor:
Robert Almer (Hannover 96/GER, 20 Länderspiele)
Heinz Lindner (FK Austria Wien, 7)
Ramazan Özcan (FC Ingolstadt 04/GER, 3)

Abwehr:
Aleksandar Dragovic (Dinamo Kiev/UKR, 35 Länderspiele/1 Tor)
Christian Fuchs (FC Schalke 04/GER, 65/1)
György Garics (FC Bologna/ITA, 40/2)
Martin Hinteregger (FC RB Salzburg, 7/0)
Florian Klein (VfB Stuttgart/GER, 25/0)
Sebastian Prödl (Werder Bremen/GER, 48/4)
Markus Suttner (FK Austria Wien, 13/0),)
Kevin Wimmer (1. FC Köln/GER, 1/0)

Mittelfeld:
David Alaba (Bayern München/GER, 35/8)
Marko Arnautovic (Stoke City/ENG, 40/7)
Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz 05/GER, 34/1)
Martin Harnik (VfB Stuttgart/GER, 48/10)
Veli Kavlak (Besiktas JK/TUR, 31/1)
Stefan Ilsanker (FC RB Salzburg, 6/0)
Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/GER, 37/4)
Marcel Sabitzer (FC RB Salzburg, 9/2)
Andreas Ulmer (FC RB Salzburg, 3/0)

Sturm:
Marco Djuricin (FC RB Salzburg, 0)
Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt 04/GER, 4/0)
Marc Janko (FC Sydney/AUS, 43/18)

Auf Abruf:
Thomas Gebauer (SV Ried, 0), Cican Stankovic (SV Grödig, 0); Stefan Lainer (SV Ried, 0), Michael Madl (SK Sturm Graz, 0), Emanuel Pogatetz (Columbus Crew/USA, 61/2), Christopher Trimmel (Union Berlin/GER, 3/0), Andreas Ivanschitz (Levante UD/ESP, 69/12), Jakob Jantscher (FC Luzern/SUI, 16/1), Valentino Lazaro (FC RB Salzburg, 4/0), Michael Liendl (Fortuna Düsseldorf/GER, 1/0); Deni Alar (SK Rapid Wien, 0), Andreas Weimann (Aston Villa FC/ENG, 13/0);

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red