17.03.2015 23:32 Uhr

Leverkusen im Elfmeterschießen gescheitert

Leverkusens Karim Bellarabi (l) wird von Atléticos José Maria Gimenez angegriffen
Leverkusens Karim Bellarabi (l) wird von Atléticos José Maria Gimenez angegriffen

Bayer Leverkusen hat sein Achtelfinal-Trauma in der Champions League fortgesetzt und den Einzug ins Viertelfinale der europäischen Königsklasse erneut verpasst. Die Werkself unterlag beim spanischen Meister Atlético Madrid im Elfmeterschießen mit 2:3.

Zuvor hatte es nach 120 Minuten durch einen Treffer von Mario Suárez 1:0 (1:0, 1:0) für die Spanier gestanden, die damit den 1:0-Hinspielerfolg von vor drei Wochen egalisierten. 50.000 Zuschauer im Estadio Vicente Calderón sahen eine schwache Partie. Die Leverkusener scheiterten damit bereits zum vierten Mal innerhalb von zehn Jahren im Achtelfinale der Champions League.

Einige Startelfwechsel auf beiden Seiten

Bayer-Coach Roger Schmidt hatte seine zuletzt fünfmal nacheinander siegreiche Mannschaft auf zwei Positionen im Vergleich zum Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart verändert. Lars Bender kam nach zweiwöchiger Verletzungspause für Simon Rolfes ins Spiel und der zuletzt gesperrte Emir Spahić übernahm den Innenverteidiger-Posten von Kyriakos Papadopoulos. Bei den Gastgebern, die in der Primera Division zur Zeit ein wenig schwächeln und auf Rang vier zurückgefallen sind, kamen gleich fünf neue Spieler in die Startelf.

Die Gastgeber wollten unterstützt von ihrem lautstarken Publikum und mit dem ehemaligen Bundesligaprofi Mario Mandžukić als eine von zwei Spitzen von Beginn an viel Druck aufbauen, kamen aber gegen eine gut organisierte Leverkusener Defensivreihe nicht in den üblichen Rhythmus. Zudem musste Atlético schon nach 20 Minuten Torhüter Miguel Angel Moyà wegen einer Zerrung ersetzen. Für ihn rückte Jan Oblak zwischen die Pfosten.

Leverkusen agiert verunsichert

In der von vielen Zweikämpfen, Hektik und Gelben Karten geprägten Partie ließ sich die Bayer-Elf im Hexenkessel des Vicente Calderón lange Zeit den Schneid abkaufen. Eine Standardsituation verhalf den Spaniern dann zur überraschenden Führung. Nach einem abgewehrten Freistoß kam der Ball zu Suárez, der aus 18 Metern und halblinker Position zum 1:0 traf, Ömer Toprak fälschte den Ball unhaltbar für seinen Keeper Bernd Leno ab.

Es war der erste Gegentreffer nach mehr als 500 Minuten für die Leverkusener, die zuletzt fünfmal in Serie ohne Gegentreffer blieben. Bayer hatte bis dahin eher zaghafte Angriffsversuche durch Karim Bellarabi und Heung-Min Son zu verzeichnen.

Gleich drei Leverkusener verschießen ihre Elfer

Mit der Führung im Rücken erhöhten die Madrilenen nach der Halbzeitpause den Druck und suchten die Entscheidung. Die Gäste kamen kaum zu Entlastungsangriffen. Josip Drmic hatte als einzige Spitze einen schweren Stand und wurde später durch Stefan Kießling ersetzt. Auch Bellarabi und Hakan Calhanoglu konnten nicht wie gewohnt Akzente setzen. Zudem waren die beiden Innenverteidiger Spahic und Toprak nach einer Stunde jeweils mit Gelb belastet und mussten sich in den Zweikämpfen zurückhalten.

Atlético versuchte daraus Nutzen zu ziehen und hatte durch Arda Turan die Chance zum 2:0, doch Leno war auf dem Posten (80.) und rettete sein Team damit in die Verlängerung. Die Entscheidung in einer insgesamt schwachen, aber bis zum Ende spannenden Partie fiel dann im Elfmeterschießen. Die Bayerprofis Çalhanoğlu, Toprak und Kießling vergaben ihre Elfmeter.

dpa