Auf der ewigen Torjägerliste der Serie A reicht Nicola Amoruso lange nicht an Legenden wie Silvio Piola oder Francesco Totti ran. Der Wandervogel traf vor genau fünf Jahren allerdings bereits für den zwölften (!) Klub ins Schwarze.

Sampdoria, Calcio Padova, Juventus, AC Perugia, SSC Napoli, Como Calcio, Modena FC, FC Messina, Reggina Calcio, Torino FC, Parma FC, Atalanta - nein, diese Aufzählung soll keine Führung durch die Geschichte des italienischen Fußball-Oberhauses werden. Stattdessen haben diese Klubs eines gemeinsam: Nicola Amoruso traf für jeden dieser zwölf Vereine in der Serie A.

Der Angreifer, der in seiner Karriere zwar für die U21, jedoch nie für die A-Nationalmannschaft Italiens auflief, erzielte in 380 Erstligapartien 113 Treffer. Keine Bombenquote, kein allzu beeindruckender Wert, hat doch Silvio Piola 274 oder Francesco Totti 237 Tore auf dem Konto.

Die Verteilung ist in dem Fall allerdings ein spektakuläres Alleinstellungsmerkmal. Während Piola für fünf Vereine traf und Roma-Legende Totti mit seiner Vereinstreue ohnehin nicht für großes Fernweh bekannt ist, zeigt das Beispiel Amoruso, dass eine Fußballer-Vita mit zahlreichen Stationen nicht automatisch den Stempel "gescheitert" aufgedrückt bekommen muss.

100 Tore mal anders

Bereits im Jahr 2008 gelang Amoruso ein Rekord, als er mit seinem Doppelpack beim 2:1-Sieg von Reggina Calcio gegen Calcio Catania die 100-Tore-Marke knackte. Nun, diese Marke hatten schon viele andere vor ihm erreicht - aber eben nicht bei neun unterschiedlichen Vereinen.

Für den Stürmer aus Cerignola war das aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. In der Zeit bis zu seinem Karriereende 2011 traf er noch für drei weitere Klubs. Am 28. März 2010 - vor fünf Jahren also - erzielte er für Atalanta gegen Juventus den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. In der Partie reichte es zwar nicht für einen Punktgewinn, am Ende der Saison auch nicht zum Klassenerhalt, dennoch hat Amoruso auf kuriose Weise Fußballgeschichte geschrieben.

Nur so am Rande: In der Bundesliga ist der Spieler, der die 100-Tore-Marke mit den meisten unterschiedlichen Vereinen überschritten hat, Bruno Labbadia. Über die Anzahl würde ein Nicola Amoruso jedoch wohl nur müde lächeln: Labbadia traf "nur" für sechs Teams.

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Jochen Rabe