Echte Vorfreude auf den Klassiker gegen England wollte bei Antonio Conte kaum aufkommen. Zu viele Probleme muss Italiens Nationalcoach nach dem 2:2 in der EM-Qualifikation gegen Bulgarien und der heftigen öffentlichen Kritik bewältigen.

"Ich möchte nur in Ruhe arbeiten", bat der nach sieben Partien noch ungeschlagene Conte vor dem Freundschaftsspiel gegen England am Dienstag. Es ist neun Monate nach dem 2:1-Sieg Italiens in Brasilien das erneute Duell der beiden WM-Enttäuschungen.

Nach dem zunächst befürchteten Kreuzbandriss von Claudio Marchisio, der sich später als harmlose Knieblessur herausstellte, und dem mageren Remis musste sich Conte in den sozialen Netzwerken heftige Kritik gefallen lassen. "Ich habe lange mit Conte gesprochen, er ist beunruhigt und fühlt sich für eine Sache verunglimpft, für die er nicht verantwortlich war", sagte Verbandspräsident Carlo Tavecchio. Die "Gazzetta dello Sport" kommentierte: "Ein Italien voller Zweifel. Die Azzurri kehren mit vielen Fragezeichen aus Bulgarien zurück."

Während die Italiener in der Qualifikation mit elf Zählern auf Rang zwei hinter Kroatien liegen, reist England mit fünf Siegen aus fünf Spielen und viel Selbstvertrauen an. "Das wird für uns eine harte Prüfung", warnte Trainer Roy Hodgson dennoch vor zu viel Optimismus.

dpa