12.04.2015 13:28 Uhr

Barcelona patzt und hat Real im Nacken

Barcelona-Trainer Luis Enrique musste sich nach dem 2:2 bei Sevilla Kritik anhören
Barcelona-Trainer Luis Enrique musste sich nach dem 2:2 bei Sevilla Kritik anhören

Punkteverlust und Wirbel beim FC Barcelona, Sieg und weiterer Auftrieb für Real Madrid: Die Generalproben für die Hinspiele des Champions-League-Viertelfinales sind für Spaniens Giganten höchst unterschiedlich verlaufen. Nach dem 2:2 beim FC Sevilla spürt der Primera-División-Leader, der am Mittwoch in Paris antreten muss, den Atem der Madrilenen.

Vor dem Königsklassen-Stadtderby am Dienstag bei Atlético gewann Real auch mit einer halben B-Elf problemlos 3:0 gegen Eibar und rückte bis auf zwei Punkte an Barça heran. Bei den Katalanen, die zuletzt sechs Siege eingefahren hatten, liegen plötzlich wieder die Nerven blank.

Dabei hatte Barça im Stadion Sanchez Pizjuan, wo die Hausherren seit nunmehr 32 Partien nicht mehr verloren haben, eine tolle erste halbe Stunde hingelegt und nach dem 399. Pflichtspieltor von Lionel Messi (14.) für den Spitzenreiter und einem Freistoß-Treffer von Neymar (31.) klar geführt. Doch nach einem Leistungsabfall der Gäste rettete der Liga-Fünfte aus Andalusien durch Ever Banega (37.) und Kevin Gameiro (84.) doch noch einen Punkt.

Bei Barça begannen die Turbulenzen schon vor dem Ausgleich. Als er in der 73. Minute durch Xavi ersetzt wurde, machte Neymar seinem Unmut durch eine abschätzige Handbewegung Luft. "Ein solcher Blödsinn interessiert mich nicht. Wichtig ist, dass wir noch Erster sind", lautete die Antwort von Trainer Luis Enrique nach dem Abpfiff auf Fragen von Journalisten.

Doch dann wurde der Coach auch noch von Vizepräsident Jordi Mestre kritisiert: "Ich weiß nicht, warum Neymar rausgenommen wurde. Er hat doch ein Superspiel gemacht." Auch katalanische Medien sprachen von "einem Fehler".

CL-Gegner PSG tankt für Barcelona Selbstvertrauen

Zu allem Übel ist der Mittwoch-Gegner in bester Verfassung. Paris holte am Samstag durch einen 4:0-Sieg über Bastia zum fünften Mal den französischen Liga-Cup. Zlatan Ibrahimovic, der für vier Liga-Spiele gesperrt worden war, glänzte im Stade de France erneut mit zwei Toren, Edinson Cavani erzielte die übrigen Treffer. Gut für Barcelona nur, dass "Ibra" auch fürs Hinspiel gesperrt ist.

Bei Real ist die Stimmung nach drei Ligasiegen in Serie ganz anders als in Barcelona. Am Samstag musste man sich bei Toren von Ronaldo (20.), der erstmals seit dem 29. April 2014 beim FC Bayern München wieder per Freistoß traf, Javier Hernandez (30.) und Jese (84.) kaum verausgaben. Für Dienstag-Gegner Atletico ist nach dem 2:2 in Malaga bei neun Punkten Rückstand die Titelverteidigung in weite Ferne gerückt. Gegen die Königlichen ist man aber seit sechs Spielen ungeschlagen, zuletzt gab es gar ein 4:0. Real-Coach Carlo Ancelotti ist aber nicht bange: "Mein Team wird immer besser", sagte der Italiener.

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apa