23.04.2015 11:24 Uhr

Doping: Keine neuen Erkenntnisse für den SC

Freiburgs Präsident Fritz Keller will zur Aufklärung beitragen
Freiburgs Präsident Fritz Keller will zur Aufklärung beitragen

Die Faktenlage im womöglich größten Dopingskandal der westdeutschen Geschichte bleibt undurchsichtig. "Wir haben keine neuen Erkenntnisse gewonnen", sagte Fritz Keller, Präsident des SC Freiburg, nach knapp eineinhalb Stunden Beratung mit der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin, die sich mit der Doping-Vergangenheit an der dortigen Universität befasst.

Der Sport-Club habe "kundgetan, dass wir vollumfänglich für die Aufklärung zur Verfügung stehen", sagte Keller vor den Räumen der Frauenklinik am Freiburger Universitätsklinikum: "Das ist auch in unserem eigenen Interesse".

Keine neuen Fakten habe der Bundesligist bekommen, weil Kommissionsmitglied Andreas Singler, der die viel diskutierte Vorab-Veröffentlichung zu verantworten hat, nicht an dem Gespräch teilgenommen hatte. 

Veröffentlichung im Alleingang wirft Fragen auf

Singler hatte am 2. März vermeintliche Erkenntnisse der Kommission im Alleingang veröffentlicht. Demnach sei in den "späten 1970er und frühen 1980er Jahren" beim VfB Stuttgart "im größeren Umfang" und "wenn auch nur punktuell nachweisbar" auch beim damaligen Zweitligisten Freiburg Anabolika-Doping vorgenommen worden. 

"Wir haben es bedauert, dass Andreas Singler nicht anwesend war, sodass wir die Ergebnisse hätten erörtern können", sagte Keller: "Wir haben Vertrauen zu dieser Kommission, aber auch die Kommission kann den Veröffentlichungen, die Herr Singler gemacht hat, nicht folgen".

In Freiburg informiert die Kommission, die mit ihren Ermittlungsergebnisse erst nach Abschluss der Arbeiten im Herbst an die Öffentlichkeit gehen wollte, am Donnerstag noch Vertreter des VfB, des Deutschen Fußball-Bundes sowie des Bundes Deutscher Radfahrer.

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sid