27.04.2015 16:11 Uhr

Salzburgs Weg ins Finale führt über Grödig

Baur und Hütter werden ihre Freundschaft für 90 Minuten vergessen
Baur und Hütter werden ihre Freundschaft für 90 Minuten vergessen

Österreichs Fußball-Aushängeschild Salzburg will seine nationale Dominanz im ÖFB-Cup unterstreichen. Nachdem am Wochenende der nächste Schritt zum neuerlichen Meistertitel gelang, soll auch die Cup-Trophäe wie im Vorjahr Beute der Bullen werden. Im rein Salzburger Halbfinale baut sich am Dienstag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) Nachbar SV Grödig als Gegner auf.

Ein Favoritensieg am Fuße des Untersbergs wäre für Adi Hütter der nächsten Schritt, aus dem Schatten seines Vorgängers Roger Schmidt zu treten. Der Deutsche durfte sich 2014 über das Double freuen. Hütter könnte dies im ersten Jahr als Salzburger Cheftrainer wiederholen. Der Vorarlberger erwartete bei seinem Ex-Verein große Gegenwehr: "Uns steht sicherlich ein packender Cup-Fight bevor." Grödig steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale.

Die Rollenverteilung im Kampf um die Finalteilnahme am 3. Juni in Klagenfurt scheint klar wie selten in einem Halbfinale. Salzburg hatte im laufenden Bewerb zwar im Achtelfinale bei Wacker Innsbruck Mühe (2:1 n.V.), im Viertelfinale gelang in Altach aber ein klares 4:0. 28:3 lautet der Torverhältnis des Titelträgers nach vier Cup-Runden. Grödig musste bisher gegen keinen Bundesligisten antreten, im Achtel- bzw. Viertelfinale gelangen knappe Siege gegen die Zweitligisten St. Pölten (1:0) und FAC (2:1).

Ligabilanz ist eindeutig

Salzburg entschied von den bisherigen sieben Ligaduellen mit Grödig auch sechs für sich. Nur einmal - im Oktober des Vorjahres - gelang es dem Außenseiter, einen Punkt zu erobern. Der zweifache Cupsieger Salzburg (2012, 2014) will den Finaleinzug jedenfalls auf dem direkten Weg unter Dach und Fach bringen. "Es geht um einen Titel. Wir werden alles reinhauen, damit die Sache in 90 Minuten erledigt ist", betonte Teamspieler Andreas Ulmer.

Bei der Generalprobe kam der Bundesliga-Spitzenreiter zu einem 2:1 gegen Ried. Hütter war über das Gesehene aber ebenso wie Sportdirektor Ralf Rangnick nicht allzu glücklich. Salzburg hatte gegen die Innviertler kaum Zugriff auf das Spiel. Dies soll sich im Cup wieder bessern. "Wenn unser Pressing über 90 Minuten funktioniert, dann hat keine Mannschaft in Österreich gegen uns eine Chance", meinte Stefan Ilsanker.

Im Lager der Grödiger bemühte man eine alte Floskel. "Salzburg ist natürlich der klare Favorit, aber bekanntlich hat der Cup seine eigenen Gesetze", meinte Trainer Michael Baur. Seine Elf werde in Teil eins von zwei anstehenden Duellen mit Salzburg - am Samstag wartet in der Liga der nächste Vergleich - "alles versuchen, um diese Hürde zu meistern".

In der Meisterschaft auf Rang acht liegend, ergibt sich für Grödig immerhin noch die Möglichkeit, wie im Vorjahr unter Hütter die Europacup-Qualifikation zu schaffen. Dabei mithelfen könnte der Spanier Tomi. Der Angreifer feierte beim 1:2 in Wolfsberg am Wochenende als Joker sein Comeback und traf dabei sogleich. Wieder zur Verfügung stehen Baur auch die in Kärnten gesperrten Robert Strobl und Christoph Martschinko. Salzburg hat bis auf den verletzten Christian Schwegler alle Stammkräfte zur Verfügung.

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apa