02.05.2015 09:58 Uhr

Aufgeblüht: Kienast findet zu alter Stärke

Sieben Tore in elf Frühjahrspartien: Roman Kienast blüht in Graz auf
Sieben Tore in elf Frühjahrspartien: Roman Kienast blüht in Graz auf

Noch vor wenigen Monaten schien die Fußballer-Karriere von Roman Kienast ihrem langsamen Ende entgegenzusteuern. Für die Austria brachte es der 31-Jährige im Herbst gerade einmal auf vier Liga-Einsätze und blieb dabei ohne Torerfolg. Doch nach seiner Rückkehr zu Sturm Graz in der Winter-Transferzeit folgte der Aufschwung.

In elf Frühjahrs-Auftritten für die Steirer steht die Bilanz des Stürmers bei sieben Toren und drei Assists. Warum es für ihn an der Mur deutlich besser als an der Donau läuft, weiß der Ex-Teamspieler selbst nicht ganz genau. "Das ist schwer zu erklären. Bei der Austria habe ich einfach nicht ins System gepasst, und hier habe ich das Vertrauen der Leute", sagte Kienast vor dem Liga-Hit am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) in der ausverkauften UPC-Arena gegen Rapid.

Der Angreifer profitiert ganz offensichtlich von der neuerlichen Zusammenarbeit mit Coach Franco Foda, mit dem er bei Sturm 2011 den Meistertitel und 2010 den Cupsieg geholt hat. "Er ist ein sehr guter Trainer und kennt mich schon von früher. Er hat in der Winter-Vorbereitung gezielt herausgearbeitet, was für uns wichtig ist, deswegen läuft es im Frühjahr auch so gut für uns", erklärte der frühere Norwegen-Legionär.

Kienast freut sich auf Rapid

Einen Freifahrtschein bekomme er vom deutschen Betreuer allerdings nicht ausgestellt, betonte Kienast. "Man muss bei ihm immer Gas geben und seine Leistung abrufen." Dass es für die "Blackies" unter Foda noch einmal zu einem Meistertitel reichen könnte, schloss Kienast nicht aus. "Möglich ist alles, 2011 hat uns das auch keiner zugetraut. Aber wir sollten jetzt nicht vom Meistertitel reden, sondern schauen, dass wir einen internationalen Startplatz erreichen."

In diesem Zusammenhang hat die Partie der viertplatzierten Grazer gegen den Tabellenzweiten Rapid eine besondere Bedeutung. "In so einem Match gibt es keinen Favoriten, beide Mannschaft sind auf Augenhöhe. Doch die Stimmung vor ausverkauftem Haus sollte uns vorantreiben", sagte Kienast. Die Brisanz des Duells sei mit jener bei einem Aufeinandertreffen zwischen Rapid und Austria vergleichbar. "Es kommt so etwas wie Derby-Stimmung auf. Alle freuen sich auf so ein Spiel."

Kienast weiß, wovon er spricht. Der EURO-2008-Teilnehmer spielte von 2002 bis 2006 für Rapid und von 2012 bis vergangenen Winter für die Austria. Zu Rapidlern hat er praktisch keinen Kontakt mehr, dennoch ist der Stürmer über die Qualitäten seines Ex-Clubs bestens informiert. "Rapid hat die Stärken in der Offensive und spielt sehr aggressiv", warnte Kienast.

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apa