06.05.2015 12:47 Uhr

Das ewige Duell der Weltfußballer

Messi und Ronaldo sind seit Jahren die Hauptdarsteller auf der europäischen Fußballbühne
Messi und Ronaldo sind seit Jahren die Hauptdarsteller auf der europäischen Fußballbühne

Die Meister. Die Besten. Les grandes équipes. The Champions. Wenn an den Dienstag- und Mittwochabenden die Töne der Champions League erklingen, dann sind die spanischen Liga-Krösusse Real Madrid und FC Barcelona meist nicht weit. Und zwei Spieler dürfen sich dann besonders angesprochen fühlen: Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.

Sie sind die besten unter den Besten. Die Frage, wer von den beiden Topstars die Nummer eins ist, entzweit seit Jahren die Fans. Nun gut, die Wahl zum Fußballer des Jahres ist längst eine exklusive Angelegenheit - und wird es wohl noch einige Zeit lang bleiben.

Jahrundert-Fußballer Pelé meinte kürzlich, Messi wäre der beste Spieler der vergangenen zehn Jahre. Trainer-Legende Sir Alex Ferguson sieht das anders: "Ronaldo könnte für Millwall, Queens Park Rangers oder die Doncaster Rovers spielen und würde einen Hattrick erzielen. Ich weiß nicht, ob Messi das könnte. Ich denke, Messi ist ein Barcelona-Spieler", würdigt Ronaldos ehemaliger Coach bei Manchester United seinen einstigen Schützling als Nummer eins.

Schlagkräftiger Argumente können sich beide Fangemeinden bedienen. Messi, der im zarten Alter von 17 Jahren den Sprung in Barcelonas A-Mannschaft schaffte, erzielte in bisher 312 Ligaspielen 283 Tore und ist damit Rekordtorjäger der Primera División. Der dreifache Torschützenkönig stellte in der Saison 2011/12 mit 50 Treffern eine neue Bestmarke auf. Messi war zudem der erste Spieler in Spanien, dem in sechs Saisonen jeweils mindestens 40 Pflichtspieltore gelangen. In der laufenden Meisterschaft hält der Argentinier bei 40 Ligatreffern in 35 Spielen, in der Champions League war er in bisher zehn Spielen acht Mal erfolgreich.

Ronaldo seit Dienstag alleiniger CL-Rekordtorschütze

Das Team Ronaldo dürfte es freuen, dass im Duell um die Torjägerkrone derzeit der Portugiese die Nase vorne hat. Ronaldo bestritt zwar nur 32 Spiele, hält aber bereits bei 42 Treffern. Vor allem in der Hinrunde war CR7 eine Klasse für sich, erzielte an den ersten acht Spieltagen nicht weniger als 15 Tore. In der Königsklasse traf Ronaldo in elf Spielen neun Mal. Sein Treffer am Dienstag bei der 1:2-Niederlage in Turin gegen Juventus macht Ronaldo mit insgesamt 76 Toren in der Champions League zum alleinigen Rekordhalter vor Messi (75), der am Mittwochabend allerdings nachlegen kann.

Alleine im Vorjahr gelangen Ronaldo unglaubliche 17 Treffer in der Champions League und damit ein neuer Bestwert. Zudem hat er in fünf aufeinanderfolgenden Jahren immer mindestens 30 Liga-Tore erzielt, was ihn auch in dieser Kategorie zum Rekordhalter macht.

So viele Rekorde Messi und Ronaldo auch sprengen, so unterschiedlich ist doch ihre Spielweise. Ein Vergleich fällt daher schwer. Während der nur 1,69 Meter große Messi mit seinen Dribblings die gegnerische Verteidigung oft zu Statisten degradiert, immer das Auge für den Mitspieler hat und über eine enorme Spielintelligenz verfügt, ist der Spielstil Ronaldos eine beinahe vollendete Form des athletischen Tempofußballs. Im Gegensatz zu Linksfuß Messi ist Ronaldo beidfüßig und enorm kopfballstark.

Barcelona im Meisterrennen vorne

Die Trophäenschränke von Messi und Ronaldo lassen andere vor Neid erblassen. Ein paar mehr dürften es schon noch werden. Beide haben die Chance, mit ihren Vereinen heuer Titel zu gewinnen. In der Meisterschaft liegt Barcelona derzeit obenauf. Überhaupt hieß der Meister in den letzten zehn Jahren sechs Mal Barcelona und nur drei Mal Real Madrid. Im Vorjahr triumphierte gar Atlético.

In der Champions League stehen beide Teams im Halbfinale. Real muss jedoch nächste Woche gegen Juventus einen 1:2-Rückstand drehen. Die Katalanen bekommen es mit Bayern München zu tun. Wer letztlich den Pokal stemmen darf, wird sich zeigen. Am Ende des Jahres wird sich bei der Wahl zum Fußballer des Jahres aber erneut nur eine Frage stellen: Messi oder Ronaldo?

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Angela Pfalz