09.05.2015 10:56 Uhr

Meisterfieber in Europas Topligen

Mit ihm kam der Erfolg zurück: Demba Ba liegt mit Beşiktaş auf Titelkurs in der Türkei
Mit ihm kam der Erfolg zurück: Demba Ba liegt mit Beşiktaş auf Titelkurs in der Türkei

In drei der vier größten europäischen Ligen sind die Titel mehrere Wochen vor Saisonende schon vergeben. Neben dem FC Bayern in der Bundesliga sicherten sich auch schon der FC Chelsea in der Premier League und Juventus in der Serie A die Meisterschaft.

In der spanischen Primera División liegt noch Spannung in der Luft, ebenso in Frankreichs Ligue 1 und allen voran in der türkischen SüperLig, die sich dem spannendsten Meisterkampf seit Jahren erfreut. weltfussball setzt zum Round-Up durch die europäischen Spitzenligen an.

Spanien – Primera División
Die Ausgangslage ist eindeutig: Der FC Barcelona steht drei Spieltage vor Schluss zwei Punkte vor Real Madrid, hat es also komplett in eigener Hand. Die beiden Fußballriesen Spaniens spielten zuletzt national einmal mehr in eigenen Sphären. Barça ist seit elf Spielen ungeschlagen, Real holte sich seit der Clásico-Niederlage im März sieben Siege in Folge. Letzter echter Prüfstein auf dem Weg zum 23. La-Liga-Titel dürfte wohl das Auswärtsspiel am vorletzten Spieltag bei Atlético Madrid werden.

Schlichtweg beeindruckend sind schon jetzt die Offensivleistungen der Erzrivalen in dieser Saison: Nach 35 Spielen trafen beide Klubs jeweils 105 Mal.

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Frankreich – Ligue 1
Es hätte so spannend werden können! Noch am 30. Spieltag trennten den Tabellenführer in Frankreich nur sieben Zähler vom -fünften. Nur eineinhalb Monate später setzt sich die individuelle Klasse bei den Hauptstädtern wohl doch wieder durch. Paris Saint Germain gab sich seit Mitte März in der Liga keine Blöße mehr und holte die maximale Punkteausbeute.

Der große Unterschied zu allen anderen im einstigen Führungsquintett: Die Ibrahimović-Truppe blieb in allen acht direkten Duellen gegen die Top-Fünf-Konkurrenten ungeschlagen, holte sich also vor allem die Big Points auf dem Weg zum Titel-Hattrick. Und dass trotz wichtiger Ausfälle wie die von Zlatan Ibrahimović oder Thiago Silva in den Frühlingswochen.

Besonders krass ist der Leistungsabfall bei Olympique Marseille: Am 31. Spieltag lagen sie nach 2:1-Halbzeitführung gegen PSG noch auf Spitzenreiterkurs. Doch nicht nur diese Partie wurde letztlich noch verloren (2:3), sondern auch die drei darauffolgenden. Aktuell ist "l'OM" nur noch Vierter und bangt um die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb.

Einzig Olympique Lyon um den neuen Superstar Alexandre Lacazette kann Paris noch abfangen, muss aber auf einen Lapsus der Blanc-Elf hoffen. Bei Paris' Restprogramm ist davon nicht unbedingt auszugehen.

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Türkei - SüperLig
Fünf Spielrunden sind es noch im spannendsten Titelrennen in Europa. Istanbuls "Trio Infernal" um Beşiktaş, Galatasaray und Fenerbahçe ringt seit Monaten um jeden Punkt. Am Ende könnten sogar einzelne Tore von entscheidender Bedeutung sein. Am vorletzten Spieltag treffen in der Türk Telekom Arena der gegenwärtige Ligazweite Galatasaray und der punktgleiche Spitzenreiter Beşiktaş im Duell mit Endspielcharakter aufeinander.

Lachender Dritter könnte Fenerbahçe werden, das seit Wochen zuverlässig punktet und mit nur einem Zähler Rückstand in Lauerstellung liegt. Gerade bei Fener lagen die Nerven zuletzt nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus blank. Nach einem mehrwöchigen Spielboykott hat der Titelverteidiger direkt auf die Siegerstraße zurückgefunden.

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Portugal – Primeira Liga
Seit 2003 hieß der Meister in Portugal immer FC Porto oder Benfica. Auch in diesem Jahr wird das wieder der Fall sein. Wer sich jedoch in knapp zwei Wochen die Krone der Primeira Liga aufsetzen wird, ist noch ungewiss. Drei Zähler liegt Benfica Lissabon derzeit in Front.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Portugals Rekordmeister am Ende erneut ganz oben steht. Das Restprogramm ist absolut machbar für die "Águias", die letzte ernsthafte Prüfung wird mit großer Wahrscheinlichkeit das Auswärtsspiel beim Fünften Vitória Guimarães in einer Woche. Um überhaupt noch seine Titelchancen zu wahren, sind neun Punkte für den FC Porto gegen Vicente, Belenenses und Penafiel absolute Pflicht!

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Russland – Premier Liga
Der Gewinn der russischen Meisterschaft scheint für Zenit Sankt Petersburg nur noch Formsache zu sein. Vier Spiele sind's noch, jedes Mal geht es gegen Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle. Allerdings: In den letzten Wochen setzte etwas der Schlendrian bei den Zarenstädtern ein. Dreimal spielten sie nur Remis in den letzten vier Begegnungen, zuletzt beim 1:1 gegen Spartak Moskau.

Der Überraschungszweite FK Krasnodar hat in dieser Zeit immerhin vier Punkte vom einst komfortablen Zehn-Punkte-Polster der Petersburger weggeknabbert.

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Mats-Yannick Roth