13.05.2015 09:05 Uhr

Mattersburg: "Wollen als Meister aufsteigen"

Der SV Mattersburg peilt nach dem Aufstieg die Meisterschaft an
Der SV Mattersburg peilt nach dem Aufstieg die Meisterschaft an

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga 2013 und einer verkorksten Saison 2014 ist der SV Mattersburg zurück im Fußball-Oberhaus. Den Burgenländern reichte im Heimspiel gegen Lustenau ein 1:1, um den Aufstieg zu fixieren. Die Mattersburger fühlen sich aber noch nicht am Ende ihrer Träume. "Der Aufstieg ist umso schöner, wenn wir den Meisterteller in den Händen haben", meint Kapitän Patrick Farkas.

Trotzdem ist die Erleichterung wo man hinhört in Mattersburg groß. "Ich verspüre Demut so wie im Abstiegsjahr 2013. Da ist alles gegen uns gelaufen, da musste ich mich neu sammeln", denkt Obmann Martin Pucher zurück. In der Zukunft freue er sich aber auf die Duelle mit Rapid, der Austria oder Sturm Graz.

Für Trainer Ivica Vastic bedeutet der Aufstieg in die Bundesliga den größten Erfolg seiner noch jungen Trainerkarriere. Als Vastic den SVM Ende Dezember 2013 übernahm, mussten die Burgenländer noch um den Ligaverbleib zittern. Dennoch wurde Vastic das Vertrauen ausgesprochen. Im Nachhinein wird man sich in Mattersburg dafür auf die Schulter klopfen.

Neuzugänge schlugen voll ein

Auch am Spielersektor haben die Verantwortlichen ein glückliches Händchen bewiesen. Stürmer Karim Onisiwo, Michael Perlak und Jano schlugen voll ein. Onisiwo liegt mit 16 Treffern auf Platz zwei der Torschützenliste. Nur sein Sturmpartner Markus Pink hat mehr Treffer (18) erzielt. Vor allem in der Rückrunde war Pink mit seinen 13 Toren ein unverzichtbarer Bestandteil der SVM-Offensive: "Ich habe meinen Teil beigetragen, es ist ein Wahnsinnsgefühl. Wir haben uns das verdient. Aber jetzt heißt es weitermachen, ich will unbedingt auch Meister werden. Sollte ich einmal Kinder haben, will ich erzählen, dass ich als Meister in die Bundesliga aufgestiegen bin."

Für viele in Mattersburg kommt der Aufstieg überraschend. Vor der Saison wäre man für solche Ambitionen maximal belächelt worden. Zur Hälfte der Meisterschaft durfte man mit nur fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenführer LASK zumindest leise Hoffnungen aussprechen. Zur Winterpause war der Rückstand bereits auf einen Punkt geschrumpft. "Wir hatten auch Hänger", weiß Torhüter Markus Kuster. "Aber wir haben umgekehrt den LASK-Hänger genutzt. Deshalb stehen wir zurecht da oben."

Vor allem vor heimischem Publikum waren die Burgenländer eine Macht. Zwöf Siegen stehen nur drei Niederlagen und zwei Remis gegenüber - das bedeutet die beste Heimbilanz der Liga. Im nächsten Jahr hofft man in der Bundesliga wieder auf bessere Zuschauerzahlen. Zu Beginn der Mattersburger Bundesliga-Zeit waren zuweilen 17.000 Fans ins Pappelstadion gepilgert, am Ende waren es kaum mehr als 4.500.

Überhaupt haben die Mattersburger einiges zu tun, um das Stadion auf Bundesliga-Niveau zu trimmen. So könnte bereits in der Sommerpause eine Rasenheizung eingebaut werden, die spätestens ab der übernächsten Saison Pflicht ist - sehr zum Ärger von Obmann Pucher. In Mattersburg laufen aber auch bereits die sportlichen Planungen. Trainer Ivica Vastic, dessen Vertrag mit Saisonende endet, dürfte den Burgenländern auch in der Bundesliga erhalten bleiben.

Der SVM hatte erstmals 2003 den Sprung in die höchste Spielklasse geschafft, entwickelte sich binnen weniger Jahre von einem Dorfclub zu einer fixen Bundesliga-Größe. Umso schmerzhafter war der Abstieg 2013. Vor der letzten Runde noch auf Rang sieben mussten die Burgenländer am Ende den schweren Gang in die Erste Liga antreten. Es dauerte lange, ehe man sich in Mattersburg von dem Schock erholt hatte. Nun will man sich ein zweites Mal als fixer Ligabestandteil etablieren.

Mehr dazu:
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>> Ergebnisse und Tabelle Erste Liga

red