15.05.2015 16:05 Uhr

Rapid sinnt auf Derby-Revanche

Rapid wartet in der laufenden Saison noch auf einen Derbysieg
Rapid wartet in der laufenden Saison noch auf einen Derbysieg

Am Sonntag (ab 16.30 Uhr im weltfussball-Liveticker) empfängt Rapid die Austria zum 313. Wiener Derby. Auch wenn in der Gesamtbilanz Grün-Weiß die Nase vorn hat (116:96 Siege bei 280 Meisterschaftsderbys), konnte Rapid in der laufenden Meisterschaft noch keinen Erfolg feiern. Zuletzt gab man in der Generali-Arena eine 1:0-Führung leichtfertig aus der Hand und verlor am Ende sogar mit 1:2. Im Heimspiel setzte es eine 2:3-Niederlage, nur das erste Aufeinandertreffen endete remis. "Das ist Motivation genug für das Spiel", meinte Sportdirektor Andreas Müller. "Die letzten Spiele gegen Sturm und Altach waren richtungsweisend. Jetzt gehen wir daheim mit breiter Brust ins Derby."

Rapid hat seit der Niederlage am 8. März bei der Austria kein Ligaspiel mehr verloren. "Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir konstant spielen und auf Situationen im Match reagieren können", sagt Thanos Petsos, der nach seiner Sperre am Sonntag wieder dabei ist. Auch verspüre er eine gewissen Lockerheit. In Graz erzielte Petsos mit einem 40-Meter-Hammer das zwischenzeitliche 2:1 für Rapid. "Im Derby ist der Ball in der 90. Minute an die Latte gegangen. Ich werde es aber auf jeden Fall immer wieder versuchen", gibt sich Petsos zuversichtlich.

Überhaupt gilt es für Rapid nicht nur die heurige Bilanz aufzubessern, der letzte Derbysieg im Happelstadion datiert vom 6. Mai 2001. Damals gewannen die Hütteldorfer durch Tore von Krzysztof Ratajczyk und Roman Wallner mit 2:0. Beide Torschützen spielten später auch für die Favoritner.

Eine stolze Serie hat dafür Philipp Schobesberger im Frühjahr hingelegt. Schobesberger traf in den letzten sechs Spielen in Folge, mit einem Tor gegen die Austria würde er die Bestmarke von Hans Krankl vom Frühjahr 1978 einstellen. "Ich hoffe, dass er den Rekord schafft, aber im Mittelpunkt steht der Erfolg der Mannschaft", erklärt Trainer Zoki Barisic.

Dass Rapid gegen die Austria trotz allem als Favorit ins Spiel geht, ist Barisic herzlich egal. "Ich erwarte zwei Mannschaften auf Augenhöhe - egal wie es in der Tabelle aussieht", so der Rapid-Coach. "Wir waren in den bisherigen Saisonduellen auch nicht die schlechtere Mannschaft. Im letzten Spiel im Horr-Stadion haben wir aufgrund individueller Fehler verloren. Es hat nur an uns gelegen."

Schaub zurück im Training, Kuen erneut verletzt

Barisic steht am Sonntag beinahe der gesamte Kader zur Verfügung. Einzig Pechvogel Andreas Kuen hat sich erneut am Knie verletzt, diesmal ist der Meniskus betroffen. Dafür steht Louis Schaub erstmals wieder im Kader. Wer bei Rapid zwischen den Pfosten stehen wird, wollte Barisic noch nicht verraten. Sollte er sich für Marko Maric entscheiden, könnte es zum Duell zweier 19-jähriger im Tor kommen - vorausgesetzt Austria-Trainer Andreas Ogris gibt Osman Hadžikić den Vorzug gegenüber Heinz Lindner, der wieder im Kader steht.

Bei der Austria drehen sich die Gesprächsthemen in den letzten Tagen wenige um das bevorstehende Spiel gegen den Erzrivalen, als viel mehr um den möglichen neuen Trainer - allen voran Felix Magath. "Magath bei der Austria wäre eine Aufwertung für die Bundesliga", meint Rapid-Sportdirektor Müller. Persönlich könne er sich nicht vorstellen, dass es dazu kommt, aber er weiß, "Magath ist immer für eine Überraschung gut. Es wäre eine Attraktion für die Liga, wenn Felix mit einem Flugzeug voll mit Medizinbällen hier vorbeikommt."

Pyrotechnik-Show schon beim Derby

Rapid hofft am Sonntag vor allem auf die Unterstützung der Fans, Stand Freitag wurden bereits 23.300 Karten abgesetzt. Auswärtsfans sind offiziell keine zugelassen, der Gästesektor ist gesperrt. Dennoch haben bereits einige Austria-Anhänger ihr Kommen signalisiert. Die Violetten veranstalten ihrerseits ein Public Viewing in der Generali Arena. Rapid hat indes eine Einigung im Pyrotechnik-Streit erzielt und darf unter strengen Auflagen schon beim Derby wieder Bengalen zünden.

Grundsätzlich gilt, dass Pyrotechnik zu Spielbeginn, zu Beginn der zweiten Halbzeit, der Rapidviertelstunde, zu Spielende sowie nach jedem Rapid-Tor verwendet werden darf. Dies gilt jedoch nur für organisierte Fangruppen und es bedarf hierfür einer Genehmigung. Am Sonntag wird es zu Beginn der zweiten Halbzeit und beim Einklatschen der Rapidviertelstunde eine Pyro-Show geben.

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Angela Pfalz