22.05.2015 11:44 Uhr

Liga 2: Dramen vorprogrammiert

Der abstiegsbedrohte TSV 1860 München muss bei Aufstiegsaspirant KSC ran
Der abstiegsbedrohte TSV 1860 München muss bei Aufstiegsaspirant KSC ran

Tränen, Bierduschen, Emotionen: Am 34. und letzten Spieltag der 2. Liga sind große Heldengeschichten, aber auch herzzerreißende Dramen programmiert.

Nachdem der FC Ingolstadt den Aufstieg rauschend gefeiert hat und als 54. Bundesligist feststeht, wird nun ein zweiter Aufsteiger sowie ein Team für die Relegation (Donnerstag und Sonntag) gesucht. Auf der Pole Position befindet sich dabei Aufsteiger Darmstadt 98, der mit einem Heimsieg den Durchmarsch in die Fußball-Bundesliga perfekt machen würde - egal, was dann die Konkurrenten machen.

Spannung garantiert

Besonders spannend wird es am Sonntag, wenn die neun letzten Partien der Spielzeit zeitgleich um 15.30 Uhr angepfiffen werden, in Karlsruhe und Darmstadt. Dort geht es für beide Kontrahenten jeweils noch um Auf- und Abstieg. Die "Lilien" empfangen den FC St. Pauli (14.), der sich ebenfalls aus eigener Kraft retten kann. Der Dritte Karlsruhe spielt gegen den TSV 1860 (15.) und könnte bei der Jagd nach dem eigenen Aufstieg den Münchner Traditionsverein in die 3. Liga schießen. Die "Löwen" spielen seit 2004 und damit von allen Clubs am längsten in Serie in der 2. Bundesliga.

AUFSTIEGSKAMPF: Obwohl die Darmstädter nur noch 90 Minuten von der Sensation trennen, bleibt das Team von Trainer Dirk Schuster weiter bescheiden. "Wir haben gar keinen Druck. Wir sind Darmstadt 98", erklärte Mittelfeldspieler Hanno Behrens. Auch Schuster selbst lässt sich nicht nervös machen.

"Wir haben jetzt am kommenden Sonntag eine herrliche Aufgabe am Böllenfalltor gegen den FC St. Pauli vor der Brust", sagte Schuster, der im Hinblick auf die verrückte Aufstiegsrelegation gegen Arminia Bielefeld (1:3/4:2) im Vorjahr meint: "Normal können wir eh nicht." Darmstadt hatte das entscheidende Tor zum Aufstieg in der 122. Minute erzielt. Sollte ein ähnlicher Coup glücken, wäre Darmstadt das siebte Team, dem ein Durchmarsch aus Liga drei in die Bundesliga glückt.

Konkurrenten hoffen

Auf einen Ausrutscher der "Lilien" müssen Karlsruhe und Kaiserslautern mit je einem Punkt Rückstand hoffen. Der KSC will sich dabei nicht auf Schützenhilfe verlassen. "Wir werden uns auf unsere Partie konzentrieren. Im Wildpark müssen wir alles raushauen und die Unterstützung der Fans nutzen", sagte Trainer Markus Kauczinski vor der Partie gegen die Sechziger. Die Lauterer treffen auf Meister Ingolstadt - Kosta Runjaić glaub fest an den Aufstieg.

ABSTIEGSKAMPF: Der FC St. Pauli und Greuther Fürth haben nach ihren Heimsiegen vom  Wochenende alles in eigener Hand. Pauli tritt in Darmstadt an, das "Kleeblatt" spielt bei RB Leipzig, für die es um nichts mehr geht.

Unter großem Druck befinden sich der TSV 1860 (36 Punkte), der FSV  Frankfurt (36) und Erzgebirge Aue (35). Mit der Partie beim KSC erwartet die "Löwen" dabei die wohl schwerste Aufgabe. "Das Lebensgefühl ist angespannt, so wie die ganzen Wochen", sagte TSV-Coach Torsten Fröhling vor dem großen Finale. Frankfurt reagierte auf die Misere mit einem Trainerwechsel und tauschte Benno Möhlmann am Montag gegen Thomas Oral aus. Dieser ließ seine Spieler beim ersten Training durch die Waschanlage einer benachbarten Tankstelle laufen - und er soll den FSV am Sonntag in Düsseldorf retten.

Aue braucht Schützenhilfe

Auf fremde Hilfe angewiesen ist Erzgebirge Aue (17.). Trainer Tomislav Stipic ist trotzdem optimistisch: "Wir gewinnen und mindestens einen werden wir noch überholen", sagte er. Aue ist bei Aufsteiger Heidenheim zu Gast. Nur noch durch ein Wunder direkt absteigen kann der SV Sandhausen, der in Bochum spielt. Der bereits abgestiegene VfR Aalen will sich beim Gastspiel in Nürnberg ordentlich verabschieden. Und das gibt es auch noch: Zwischen Union Berlin und Eintracht Braunschweig geht es um nichts mehr.

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dpa