24.05.2015 09:26 Uhr

Preetz will mit Dardai verlängern

Berlin schaffte mit Pal Dardai gerade so eben den Klassenverbleib
Berlin schaffte mit Pal Dardai gerade so eben den Klassenverbleib

Mission erfüllt, nur die Zukunft muss noch geklärt werden: Pal Dardai hat Hertha BSC vor dem Absturz in die 2. Liga bewahrt, aber offiziell noch keine verbindliche Zusage erhalten, dass er weitermachen darf.

"Ich biete mich nicht an", meinte der 39 Jahre alte Ungar nach der am Ende bedeutungslosen 1:2 (0:1)-Niederlage am letzten Spieltag bei 1899 Hoffenheim. "Ich mache mir jetzt auch keine Gedanken. Heute werde ich erstmal eine Rotweinflasche öffnen."

Als Tabellen-17. hatte Dardai die Berliner übernommen, als 15. ging seine Mannschaft am Samstag aus einer schwierigen Saison. Bisher besitzt Herthas Rekordspieler nur einen unbefristeten Vertrag als Jugendtrainer und Nachwuchs-Koordinator. Jetzt darf er auf einen Kontrakt als Chefcoach mit deutlich verbesserten Bezügen hoffen.

Preetz will mit Dardai weitermachen

Geklärt werden muss dabei aber sein Paralleljob als ungarischer Nationaltrainer. "Groß" sei die Wahrscheinlichkeit, dass man sich einig werde, sagte Manager Michael Preetz im ZDF. "Wir haben immer gesagt, dass das ein Ziel ist." Der Rundfunk Berlin-Brandenburg berichtete, Preetz habe dem Sender unmittelbar nach dem Abpfiff bestätigt, dass man weiter mit Dardai als Cheftrainer plane.

Luftsprünge machten Dardai und die Hertha-Profis nach dem Zitterspiel nicht. Die Erleichterung war jedoch allen anzusehen, dass Hertha auch die Relegation wie vor drei Jahren gegen Fortuna Düsseldorf erspart bleibt. "Ich bin erstmal sehr glücklich, dass wir es geschafft haben - aus eigener Kraft. Aber als Sportler und Trainer hasse ich es, zu verlieren", meinte Dardai nach dem siebten Spiel nacheinander ohne Sieg. "Wir haben jeden Punkt zusammengekratzt." Am Ende rettete die um neun Treffer bessere Torbilanz im Vergleich zum punktgleichen Hamburger SV die Berliner.

Entscheidung am Dienstag?

Vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena hatte Joker Roy Beerens in der 72. Minute die Führung von Anthony Modeste (8.) ausgeglichen. Roberto Firmino (80.) traf für die Kraichgauer dann zum Sieg und ließ die Hauptstädter erneut bibbern.

Zumindest das Trainerteam und die Fans von Hertha konnten sich regelmäßig auf der Anzeigetafel vergewissern, dass ihr Team auf der Tabelle nie in den roten Bereich rutschte. "Wir haben nur auf uns geschaut", erklärte Kapitän Fabian Lustenberger nach dem Abpfiff noch ziemlich geschafft. "Ich glaube, eine lange, harte Saison ist zu Ende gegangen. Wir sind einfach nur glücklich, dass wir die Klasse gehalten haben. Wie wir das bewerkstelligt haben, interessiert morgen keinen mehr."

Dardai hatte angekündigt, "voll auf Sieg" spielen zu lassen, doch davon war nicht viel zu sehen bei den Gästen. So setzte es die 17. Saisonniederlage - Ligahöchstwert, zusammen mit dem HSV und Absteiger SC Paderborn. "Wir müssen diese Saison abhaken, daraus kann man viel lernen", meinte der Trainer. Ob er auf diesen Lernprozess entscheidenden Einfluss haben darf? "Da müssen Sie den Manager fragen, nicht mich." Preetz kündigte schon mal Gespräche nach der Mitgliederversammlung am Dienstag an.

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dpa