28.05.2015 14:47 Uhr

UEFA verzichtet auf Boykott!

Michel Platini versagt Joseph Blatter (r.) die Unterstützung
Michel Platini versagt Joseph Blatter (r.) die Unterstützung

Die UEFA verzichtet auf einen Boykott des Kongresses der FIFA am Freitag in Zürich, lehnt allerdings angesichts des neuerlichen Skandals jegliche Unterstützung für Amtsinhaber Joseph S. Blatter ab.

UEFA-Präsident Michel Platini positionierte sich auf einer Pressekonferenz offensiv gegen den Amtsinhaber beim Weltverband: "Ich habe Sepp Blatter heute Morgen persönlich zum Rücktritt aufgefordert, ich habe ihm gesagt, dass wir alle genug haben und ihn gebeten, sein Amt niederzulegen. Er hat mir entgegnet, dass es für ihn bereits zu spät ist. Er könne vor diesem Kongress nicht zurücktreten!"

Davon zeigte sich Platini enttäuscht: "Sepp war berührt von dem, was ich gesagt habe. Ich rede wie ein Freund mit ihm. Wir haben eine lange Vergangenheit. Er war sehr traurig, aber ich sagte, wir würden Freunde bleiben. Es wäre ein Zeichen von Größe gewesen. Fußball ist wichtiger als Personalien."

Ein Boykott des FIFA-Kongress vonseiten des europäischen Verbandes wird es dennoch nicht geben: "Wir sind mehrheitlich und eindeutig für den Wechsel an der FIFA-Spitze und werden dafür am Freitag beim Kongress auch ein Stück weit kämpfen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in seiner Funktion als Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees: "Die UEFA nimmt teil und wird auch wählen. Es ist eine geheime Wahl."

Unterstützung für Prinz Ali

Die UEFA lehnt jedoch angesichts des neuerlichen Skandals jegliche Unterstützung für Amtsinhaber Joseph S. Blatter ab, der in seine fünfte Amtszeit gewählt werden will: "Genug ist genug. Wie wollen diesen FIFA-Präsidenten nicht mehr haben", sagte Platini. Gegenkandidat von Blatter ist der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein. Dieser kann sich der Unterstützung der Delegierten der UEFA-Mitgliedsverbände weitgehend sicher sein.

Insgesamt stimmen am Freitag 209 FIFA-Mitglieder ab, der Sieger braucht ab dem zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit.

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wfb