03.06.2015 14:33 Uhr

Mark Uth: Auch in Deutschland top?

Startet Mark Uth bald auch in der Bundesliga durch?
Startet Mark Uth bald auch in der Bundesliga durch?

Abseits des großen Medienrummels hierzulande hat sich in der niederländischen Eredivisie ein deutscher Stürmer in den Vordergrund gespielt: Der in Köln geborene Mark Uth ist in der Torjägerliste der höchsten niederländischen Spielklasse 2014/2015 auf Rang fünf eingelaufen und will nun in der Bundesliga durchstarten. Der 23-Jährige ist sich nach eigener Aussage bereits mit 1899 Hoffenheim über einen Wechsel einig.

"Ich habe noch nichts unterschrieben, aber ich denke, dies war mein letztes Spiel für Heerenveen", sagte der Stürmer nach der 2:5-Niederlage Heerenveens in den Europa-League-Playoffs der Eredivisie gegen Vitesse Arnheim. Uth hat beim niederländischen Tabellensiebten noch einen Vertrag bis zum Sommer 2016. Ein Wechsel deutet sich allerdings schon länger an: "Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er den Verein im Sommer verlässt", erklärte sein Coach Dwight Lodeweges bereits im April.

Uth als Modeste-Ersatz?

Uth, der seine Karriere beim 1. FC Köln begann, wurde bereits mit mehreren Bundesligisten in Verbindung gebracht. So waren der Hamburger SV, Werder Bremen und Bayer Leverkusen als mögliche neue Arbeitgeber im Gespräch. Nun hat Hoffenheim offenbar das Rennen gemacht.

Bei den Kraichgauern könnte Uth Anthony Modeste als Mittelstürmer ersetzen. Der Franzose, der angeblich bereits bekräftigt hat, dass er die TSG im Sommer verlassen will, soll auf dem Zettel des 1. FC Köln stehen.

In der rheinischen Metropole verdiente sich Uth einst seine ersten fußballerischen Sporen. Für die zweite Mannschaft des 1. FC Köln und die A-Jugend der Geißböcke stand er zwischen 2009 und 2012 65-mal auf dem Platz. Dabei erzielte der Offensivmann 40 Tore. In der ersten Mannschaft konnte sich der 1,85-Meter-große Angreifer jedoch nicht durchsetzen und auch in Heerenveen hatte Uth nach seinem Wechsel im Sommer 2012 Startschwierigkeiten.

Nachdem er in seiner ersten Saison in den Niederlanden wettbewerbsübergreifend für die erste Mannschaft von Heerenveen nur auf fünf Einsätze kam, ließ er sich an Heracles Almelo ausleihen. Keine schlechte Entscheidung: Für Almelo traf Uth regelmäßig, ging nach einem Jahr zurück nach Heerenveen und feierte dort in der vergangenen Spielzeit seinen Durchbruch.

Torjäger aus der Eredivisie in Deutschland: Licht und Schatten

Ob seine Klasse auch für die Bundesliga reicht, muss sich erst noch zeigen. Uths Dynamik, seine Stärken bei der Ballverarbeitung und nicht zuletzt seine Abschlussqualitäten sprechen dafür. In den vergangenen Jahren hatten jedoch auch immer wieder Stürmer, die mit ähnlichen Fähigkeiten und Vorschusslorbeeren ausgestattet aus der Eredivisie ins Oberhaus des deutschen Fußballs wechselten, Anpassungsprobleme. So konnte sich Luuk de Jong, der in der Liga zuvor 25 Treffer für den FC Twente erzielt hatte, 2012/2013 bei Borussia Mönchengladbach nicht durchsetzen. Der Angreifer geht mittlerweile wieder in seiner niederländischen Heimat auf Torejagd.

Dass es auch anders geht, hat Bas Dost in der vergangenen Spielzeit gezeigt. Nach Anlaufschwierigkeiten in den ersten beiden Jahren beim VfL Wolfsburg avancierte der ehemalige niederländische Torschützenkönig zuletzt auch in Deutschland zum echten Knipser: Dost traf in 21 Bundesligaspielen 16 Mal. Mit einer ähnlichen Quote wären die Hoffenheimer Verantwortlichen wohl auch bei Mark Uth einverstanden.

Thomas Eßer