11.06.2015 09:13 Uhr

Messi und Neymar jagen das "Quadruple"

Auf der Jagd nach dem vierten Titel: Neymar und Lionel Messi
Auf der Jagd nach dem vierten Titel: Neymar und Lionel Messi

Wenige Tage nach dem Champions-League-Triumph in Berlin steht für Lionel Messi und Neymar schon das nächste Highlight an. Den Feier-Strapazen zum Trotz haben sie bei der Copa América nur ein Ziel: den Titel.

"Ich genieße die gemeinsame Zeit mit meiner Familie vor meiner Abreise nach Chile", schrieb Messi auf Facebook. Auf dem Foto von der Terrasse blinzelte der 27-Jährige zwar noch mit ganz kleinen Augen in die Kamera - auf der Klappliege mit Söhnchen Thiago auf dem Schoß. Die nächste Aufgabe nach dem Triple aus spanischer Meisterschaft, Pokal und Königsklasse wartet schon.

In Südamerika ist sozusagen das "Quadruple" möglich. "Diese Saison mit der Copa América zu beenden, wäre der perfekte Abschluss, nachdem wir im Verein alle Ziele erreicht haben", kommentierte Messi. In der Vorrunde der Gruppe B trifft er mit Barça- und Nationalmannschaftskollege Javier Mascherano unter anderem auch auf die "Reggae Boyz" aus Jamaika mit Trainer Winfried Schäfer. Doch auf dem Weg zum angestrebten Titel mit der Nationalmannschaft warten auf den 1,70-Meter-Mann auch Hochkaräter wie Rekordsieger Uruguay.

"Sind besser als bei der WM"

"Wir haben eine tolle Truppe und sind besser in Form als bei der Weltmeisterschaft, aber uns erwartet das engste Turnier seit langem. Unsere Gegner sind alle schwierig", sagte Kapitän Messi. Zum Start geht es am Samstag gegen den zweifachen Copa-Sieger Paraguay. "Es ist ein Traum, mit Argentinien einen Titel zu erreichen. Individuell und physisch sind wir besser als bei der WM", kündigte er knapp ein Jahr nach der Finalniederlage von Brasilien gegen Deutschland an. Beim Kontinental-Turnier kann er Argentinien den ersten Titelgewinn seit 1993 bescheren.

Auf seinem Barça-Sturmpartner Neymar und der brasilianischen Seleção lastet vor dem ersten Spiel in der Gruppe C gegen Peru ein besonderer Druck. "Jeder spricht davon, mit Respekt zurückzubekommen", gab Trainer Carlos Dunga zu. Thiago Silva warnte vor zu hohen Erwartungen: "Selbst wenn wir die Copa América gewännen, würde das die Weltmeisterschaft, die wir uns geleistet haben, nicht auslöschen", analysierte der Teamkapitän von 2014.

Neymar und das "neue" Brasilien

Auch wenn die Mannschaft noch im Umbruch steckt: Neymar soll das neue Brasilien repräsentieren, das das demütigende WM-Aus beim 1:7 gegen Deutschland im Heim-Halbfinale endgültig abgehakt hat und die Fans nun dafür entschädigen will. Der 23-Jährige sollte bei der Copa also mindestens so viel geben wie bei den Feierlichkeiten in Barcelona am vergangenen Sonntag auf dem Party-Bus.

Wie im WM-Viertelfinale trifft er am Mittwoch auf Kolumbien - und damit auch auf den dritten großen Star: James Rodríguez. Der 23 Jahre alte Mittelfeldprofi von Real Madrid hat bessere Erinnerungen an das Turnier in Brasilien. Die Vorstellung war überzeugend - zumindest bis zum knappen 1:2 im Viertelfinale gegen Brasilien.

"Ich habe große Hoffnung und fühle mich gut für die Copa América. Es wird nicht einfach sein, aber wir gehen Schritt für Schritt", sagte James Rodríguez. Gemeinsam mit Falcao, der die WM noch knieverletzt verpasst hatte, steht die Nummer zehn im Rampenlicht. "Wir haben sehr gute Angreifer - in ihren besten Jahren", verdeutlichte Trainer José Pekerman vor der ersten Partie gegen Venezuela am Sonntag.

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dpa