12.06.2015 13:57 Uhr

Spanien will mit frischem Blut dranbleiben

Spaniens Erfolgtrainer Vicente Del Bosque ärgert sich über die Medien
Spaniens Erfolgtrainer Vicente Del Bosque ärgert sich über die Medien

Titelverteidiger Spanien ist auf dem Weg zur EM 2016 in Frankreich als Qualifikations-Zweiter auf Kurs. Im Auswärtsspiel in Borisov beim viertplatzierten Weißrussland (ab 20:45 im weltfussball-Liveticker) geht es für die im Umbruch befindlichen Iberer darum, am makellosen und drei Punkte voranliegenden Spitzenreiter Slowakei dranzubleiben. Der Überraschungs-Tabellenführer empfängt im Heimduell den Fünften der Gruppe C Mazedonien.

Seit dem Aus in der WM-Gruppenphase in Brasilien verlor "La Furia Roja" gegen Frankreich, Deutschland und die Niederlande jeweils ohne eigenen Torerfolg. In der Qualifikation läuft es mit zwölf Punkten aus fünf Spielen zwar deutlich besser, dennoch meinte Del Bosque: "Wir müssen an unserem Selbstvertrauen arbeiten". Beim 2:1-Testsieg der Spanier über Costa Rica am Donnerstag gab Johan Venegas dem offensichtlich angeknacksten Selbstbewusstsein zwischenzeitlich einen weiteren Dämpfer (5.), doch Paco Alcacer (8.) und Cesc Fabregas (30.) drehten die Partie noch in der ersten Hälfte.

Auch ohne den angeschlagen nicht im Kader stehenden Champions-League-Sieger Andres Iniesta hatten die Spanier Chancen auf einen höheren Sieg, zeigten aber in der Defensive auch einige Unsicherheiten. "Natürlich ist Spanien in allen Belangen besser als wir, aber wenn wir geschlossen als Mannschaft auftreten, können wir sie fordern und ihre Schwächen aufdecken", sagte Weißrusslands-Trainer Alexander Chazkewitsch und fügte hinzu: "Es gibt diese Schwächen, glaubt mir."

Spanien-Trainer Vicente del Bosque treibt nach den Rücktritten einiger Leistungsträger, wie Xavi oder Xabi Alonso, den Kaderumbruch weiter voran. Gegen Costa Rica gab Barça-Neuzugang Aleix Vidal sein Debüt. Anders als die Katalanen, die Vidal nach einer starken Saison bei Europa-League-Sieger Sevilla verpflichtet hatten, sieht Del Bosque den 25-jährigen Flügelspieler vielmehr als Offensivmann, denn als Rechtsverteidiger. "Für mich ist er eher ein Offensivspieler, als einer der verteidigt", sagte Del Bosque.

Piqué gnadenlos ausgepfiffen

Vidals Neo-Teamkollege Gerard Piqué wurde, wie schon im öffentlichen Training davor, von eigenen Fans ausgepfiffen. Grund dafür ist ein kleiner Seitenhieb des 28-Jährigen bei Barças Triple-Feier, wo er Kevin Roldan gedankt hatte. "Mit ihm begann all das", sagte Pique. Roldan war der DJ bei Cristiano Ronaldos exzessiver Geburtstagsfeier, die just nach der schmachvollen 0:4-Pleite im Derby gegen Atlético gestiegen war.

Rückendeckung erhielt Piqué vom Teamchef: "Es gibt eine große Anstiftung zum Hass in manchen Medien. Das nervt mich und macht mich sauer", sagte Del Bosque und fügte in Richtung Fans hinzu: "Wer einen Nationalspieler auspfeift, pfeift die ganze Mannschaft aus."

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apa