01.07.2015 13:40 Uhr

Frankreich: TV-Gelder für Fanarbeit

Eine parteiübergreifende Initiative hat in Frankreich einen Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht, demzufolge Fans verbrieft Mitspracherecht in Verbänden, Profiligen und Vereinen erhalten und ihnen Plätze in Vorständen, Verwaltungs- oder Aufsichträten eingeräumt müssen. Die frühere Sportministerin Marie George Buffet: "Die Fans dürfen nicht nur als Kunden betrachtet werden."

Der Grüne Francois de Rugy ergänzt: "Die Fans werden oft nur unter dem Sicherheitsaspekt betrachtet. Der darf natürlich nicht vernachlässigt werden. Aber Fußballklubs sind keine Unternehmen wie jede anderen. Es gibt historische und regionale Bindungen."

Der Gesetzentwurf sieht vor, das 0,01 Prozent der Fernsehgelder (derzeit 728 Millionen Euro) für Fanarbeit ausgegeben werden müssen. Der Republikaner Guenhael Huet: "In Barcelona und bei den Bayern haben die Fans ihren festen Platz und die Klubs brillieren in Europa."

In Deutschland haben die Fans in der Regel nur auf der Mitgliederversammlung Stimmrecht, aber der Dialog zwischen Vereinen, Liga und Verband ist deutlich intensiver als in Frankreich – und der deutsche Fußball lässt sich diesen Dialog auch freiwillig mehr kosten als die jetzt in Frankreich anvisierten 72.800 Euro.

sid