01.07.2015 15:20 Uhr

Pogatetz und sein American Dream

Emanuel Pogatetz (l.) spielt für Columbus Crew in der MLS
Emanuel Pogatetz (l.) spielt für Columbus Crew in der MLS

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. weltfussball beschäftigt sich heute unter anderem mit einem österreichischen Ex-Nationalspieler.

In den meisten Ligen ist Sommerpause, die Spieler sind zurück aus dem Urlaub und starten in die Vorbereitung für die neue Saison. Doch in anderen Ländern sind die Teams noch fleißig und die Spielzeit ist im vollen Gang.

So zum Beispiel auch in der MLS in den USA. Eine Liga, die üblicherweise nicht für den ganz großen Fußball bekannt ist, doch mittlerweile als Standort für Stars, deren Karriereende kurz bevorsteht, immer beliebter wird.

Zu MLS-Zugängen wie David Villa, Frank Lampard, Steven Gerrard und Kaká gehört seit dem letzten Jahr auch Ex-Bundesligaprofi Emanuel Pogatetz. Der österreichische Innenverteidiger ist in der Saison 2013/14 mit seinem damaligen Klub, dem 1. FC Nürnberg, in die 2. Bundesliga abgestiegen und wurde daraufhin an die Columbus Crew in die MLS verkauft.

Über England und Deutschland nach Amerika

Pogatetz begann seine Karriere in der Jugend von Sturm Graz in seinem Heimatland, bevor er über verschiedene kurzweilige Stationen schließlich 2005 für fünf Jahre beim FC Middlesbrough in England landete. Er bestritt insgesamt 154 Spiele für seinen neuen Verein und erzielte dabei immerhin vier Tore.

In Deutschland ist er hauptsächlich wegen seiner Zeit in Hannover und Nürnberg bekannt. Als konstante Größe in der Abwehr spielte er zwei Jahre für 96 und ein Jahr für den Club. Nach dem Abstieg aus der ersten Liga war der Österreicher lange auf der Suche nach einem neuen Verein, bis Crew-Trainer Gregg Berhalter ihn letztendlich nach Columbus holte.

"Endlich ist es soweit!"

Auf seinem Blog zeigte Pogatetz seine Freude darüber einen neuen Verein gefunden zu haben und die Chance, sich mit europäischen Top-Stars messen zu können.

Schon im Herbst letzten Jahres bekam er seine ersten Einsätze und zum Start der aktuellen Regular Season war seine Form gut genug um sich einen Platz in der Startelf zu ergattern. Diesen bestätigt er bis heute immer wieder durch gute Leistungen.

In Bremen versetzt, in Malmö geschätzt

Man mag sich noch an so manch ein Derby erinnern, in dem der Österreicher mit Hannover auf den Nordrivalen Werder Bremen getroffen ist. Vor ein paar Jahren wirbelte dort auf Bremer Seite auch der schwedische Stürmer Markus Rosenberg mit und brachte Pogatetz regelmäßig ordentlich in Bedrängnis.

Rosenberg begann seine Karriere in seiner Heimatstadt bei Malmö FF. Über einen zweijährigen Zwischenstopp bei Ajax kam er 2007 für drei Millionen Euro an die Weser, wo er den Höhepunkt seiner Profilaufbahn erreichte. Der Schwede spielte insgesamt 165 Begegnungen für Werder und traf dabei 53-mal.
Wegen einer Formschwäche musste der Stürmer 2010 jedoch für andere Spieler Platz machen und wurde zunächst ausgeliehen, bevor er letztendlich ablösefrei nach West Bromwich wechselte. 2014 kehrte er zu seinen Wurzeln nach Malmö zurück, wo er erneut zum Stammspieler wurde.

Kapitän und Torjäger

Markus Rosenberg hat mit mittlerweile 32 Jahren wieder zu alter Stärke zurückgefunden und kann als Mannschaftskapitän in der vergangenen und in der laufenden Saison zusammen 25 Tore verbuchen. Besonders in der vergangenen Champions-League-Saison glänzte er mit sieben Treffern.

In Schweden nähert sich die Sommerpause dem Ende zu. Am 04.Juli startet der Ex-Bremer mit Malmö in die Rückrunde und macht weiterhin Jagd auf die europäischen Plätze.
Sein Vertrag läuft im Jahre 2017 aus, doch ob er im Anschluss verlängern, einen Vereinswechsel vornehmen oder seine Profi-Karriere beenden wird, ist bisher nicht bekannt.

Rekordtransfer in die chinesische Super League?

Jemand, der seine Zukunftsplanung gerade erst ein ganzes Stück weitergebracht hat, ist Demba Ba: Der Senegalese wechselt zu Shanghai Shenhua in die chinesische Super League - für eine Rekordablöse von 13,5 Millionen Euro.

Für deutsche Fans ist Ba noch ein altbekanntes Gesicht: In Hoffenheim profilierte er sich schnell als effektiver Goalgetter und war mit 40 Toren in 106 Spielen mitverantwortlich für den rasanten Aufstieg der TSG. Sein Weg führte ihn über West Ham United weiter zu Newcastle und letztendlich zum FC Chelsea. Auch auf der Insel konnte der Stürmer seinen Wert durch zahlreiche Treffer steigern. Anschließend wurde er von Besiktas verpflichtet, wo er sich sogar auf Platz zwei der Torjägerliste schoss.

Philipp Heitz