03.07.2015 10:57 Uhr

ÖFB-U19 vor Hitzeschlacht gegen Frankreich

Trainer Hermann Stadler:
Trainer Hermann Stadler: "Müssen mit unserer Kraft Haus halten"

Österreichs U19-Nationalteam hat sich am Freitag auf die Reise nach Griechenland gemacht. Zum Urlauben ist der Auswahl von Hermann Stadler nicht zumute, geht es bei der EM-Endrunde doch um Europas Fußballkrone. Zum Auftakt der Gruppe A wartet am Montag (ab 20 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Katerini gleich Topfavorit Frankreich, die weiteren Gegner sind Gastgeber Griechenland und die Ukraine.

Der finale Countdown zur EM in Griechenland hat für Österreichs U19-Nationalteam bereits begonnen, seit vergangenen Sonntag holte sich die Auswahl in Steinbrunn im Burgenland den letzten Feinschliff. "Die Mannschaft ist von Jahr zu Jahr mehr zusammengewachsen. Es ist eine sehr kompakte, coole Truppe, bei der die Stärken eindeutig im Teamspirit liegen", erklärte Stadler im Gespräch mit der APA.

Der Teamchef sieht mehrere Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Turnier: "Ernährung, Schlaf und Erholung sind das eine. Wir müssen bei den warmen Temperaturen mit unserer Energie und Kraft extrem Haus halten. Und wir wollen couragiert auftreten - Brust raus, voller Selbstvertrauen." Beim Auftaktspiel am Montag wartet mit Frankreich der wohl stärkste Gruppengegner, die zweite Partie steigt am darauffolgenden Donnerstag in Larissa gegen Gastgeber Griechenland, ehe es am Sonntag in Veria gegen die Ukraine geht.

Die Meldungen rund um die Griechenland-Krise würde man selbstverständlich mitbekommen, unmittelbare Auswirkungen auf das ÖFB-Team hätte die Situation laut dem Österreichischen Fußballverband derzeit nicht. Der Trip ist als Pauschalreise gebucht, die rot-weiß-rote Abordnung würde daher so gut wie kein Bargeld brauchen. "Wir haben darauf sowieso keinen Einfluss. Wir konzentrieren uns nur auf das Fußballerische, wollen Österreich bestmöglich vertreten", erklärte Stadler. Für touristisches Rahmenprogramm sei ob des strengen Zeitplans ohnehin so gut wie keine Zeit.

Auf den Spuren von Junuzovic und Co.

Unter der Leitung des 54-jährigen Salzburgers schaffte der 1996er-Jahrgang die Qualifikation für drei internationale Endrunden hintereinander. Zuvor war dieses Kunststück erst einer ÖFB-Auswahl, dem Jahrgang 1987 rund um Zlatko Junuzovic und Martin Harnik gelungen. "Das Selbstvertrauen ist schon größer geworden. Aber wir versuchen, den Burschen zu vermitteln, mit beiden Füßen am Boden zu bleiben. Je bodenständiger wir auftreten, desto eher können wir positiv überraschen", meinte Stadler.

Junuzovic und Co. machten später auch auf Club-Ebene durchaus erfolgreich Karriere. Seinen Schützlingen traut Stadler Ähnliches zu: "Ich bin überzeugt davon, dass einige den Weg ganz nach oben schaffen werden. Aber es ist noch ein sehr weiter und steiniger Weg dorthin, dazu muss auch gesundheitlich und privat alles passen", betonte Stadler.

Mit Michael Endlicher, Nikola Zivotic (beide Austria), Dominik Baumgartner (Grödig), Benjamin Rosenberger (Sturm) und Mathias Honsak (Liefering) fehlen einige Leistungsträger verletzungsbedingt. Real-Legionär Philipp Lienhart sowie Konrad Laimer von Meister Red Bull Salzburg stellte Stadler für die WM in Neuseeland an die U20-Auswahl ab. "Es fehlen sicherlich hoch talentierte Jungs, aber es wäre ungerecht für alle anderen Spieler, wenn wir denjenigen jetzt nachtrauern, die fehlen. Alle haben bisher gezeigt, dass sie zu Recht hier mit dabei sind", sagte Stadler.

Die Hoffnungen ruhen vor allem auf den Stützen wie Austria-Goalie Osman Hadzikic, Abwehrmann David Gugganig (Liefering), Sascha Horvath (Sturm) und Marko Kvasina (Austria), die allesamt über Profierfahrung verfügen. Stadler wollte aber keinen Spieler besonders hervorheben. "Denn wir treten als Team auf und bei Temperaturen von 30 bis 35 Grad werden wir jeden einzelnen brauchen."

Mehr dazu:
>> ÖFB-U19 zuversichtlich vor Griechenland-EM
>> Spielplan und Tabelle Gruppe A

apa