15.07.2015 11:48 Uhr

WAC vor Premiere auf internationaler Bühne

Coach Kühbauer setzt auf die Form seiner Truppe
Coach Kühbauer setzt auf die Form seiner Truppe

Nach zwölf Jahren Pause spielt mit dem Wolfsberger AC wieder ein Kärntner Club auf Europas Fußball-Bühne. Die Reise nach Weißrussland versprüht zwar nicht den großen Glanz und Glamour, die Lavanttaler wollen ihr Europacup-Debüt dennoch erfolgreich gestalten. In der zweiten Runde der Qualifikation zur Europa League bekommt es der WAC mit Schachtjor Soligorsk zu tun.

Das Hinspiel erfolgt Donnerstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) im rund 120 Kilometer von Minsk entfernten Soligorsk. Eine Woche später wartet im Klagenfurter Wörthersee-Stadion Teil zwei des Duells. WAC-Trainer Didi Kühbauer meinte zur Ausgangslage gegen den Vierten der weißrussischen "Vysschaya Liga": "Wir fahren mit breiter Brust nach Weißrussland, weil die Mannschaft gut drauf ist. Aber wir müssen dennoch hart arbeiten, damit es kein böses Erwachen gibt."

Der Optimismus von Kühbauer scheint nicht unbegründet. In den Testspielen zeigte sich seine Mannschaft in Form, schlug zuletzt den russischen Spitzenklub FK Krasnodar (2:1) sowie Schalke 04 (3:1). In der 100.000-Einwohner-Stadt Soligorsk wartet nun aber der Ernstfall. "Freundschaftsspiele sind das eine, Bewerbsspiele das andere", erkannte Kühbauer. Den Gegner nehme man jedenfalls "extrem ernst".

Der WAC hob Mittwochvormittag mit fast vollständiger Besetzung nach Minsk ab, wo man vor und nach der Partie übernachtete. Nicht dabei war Joachim Standfest. Der im Europacup vielfach erprobte Routinier erlitt in der Vorbereitung eine Rissquetschwunde am Schienbein. Montag wurden die Nähte entfernt, der 35-jährige Außenverteidiger soll aber erst in der 1. Runde des ÖFB-Cups am Wochenende aufs Spielfeld zurückkehren.

Soligorsk ist Stammgast im Europacup

Über den weißrussischen Gegner weiß Kühbauer Bescheid. Beobachtet wurde Soligorsk nicht nur via Video, im Erstrunden-Duell mit Glenavon saß auch Co-Trainer Manfred Nastl als Spion auf der Tribüne. "Das ist eine erfahrene Mannschaft, die im Europacup zuletzt immer dabei war. Für uns ist es Neuland, auch wenn das auf dem Spielfeld nichts ändern sollte", erklärte Kühbauer.

Der Star von Soligorsk ist Stürmer Nikolai Yanush (30), der im Frühjahr für Weißrusslands Nationalteam (100. im FIFA-Ranking) debütierte. Ebenfalls im Auge behalten werden sollte Sturmpartner Dmitriy Komarovskiy (28). Trainiert wird der Meister von 2005 vom Klub-Rekordtorschützen Sergey Nikiforenko. Der 37-Jährige ist erst seit Juni als Chefcoach im Amt.

Im Vorjahr scheiterte Soligorsk in der Europa League erst im Playoff am PSV Eindhoven. Mit österreichischen Klubs machte der Verein bereits zweimal Bekanntschaft. Im UI-Cup setzte sich Sturm Graz 2008 durch (2:0/h, 0:0/a), vier Jahre später schaffte die SV Ried in der Europa-League-Qualifikation nur dank der Auswärtstorregel (1:1/a, 0:0/h) die Hürde. Im heimischen Stroitel-Stadion ist Shakhter gegen ÖFB-Vertreter damit noch ungeschlagen.

Die Wolfsberger könnten dies ändern. Der erste Kärntner Europacup-Teilnehmer nach dem FC Kärnten vor zwölf Jahren will "mit Freude" ins Spiel gehen. Die Reise in den Osten, sie soll am Ende eine gewinnbringende sein. Für Kühbauer ist klar: "Wir wollen versuchen, schon vor dem Heimspiel ein gutes Resultat zu erzielen."

Mehr dazu:
>> Europa League Qualifikation 2. Runde 

apa