21.07.2015 14:50 Uhr

Glasner will rauf - Pacult 95 Punkte

Oliver Glasner möchte den LASK in der Bundesliga etablieren, da käme ihm der Aufstieg heuer schon nur allzu recht
Oliver Glasner möchte den LASK in der Bundesliga etablieren, da käme ihm der Aufstieg heuer schon nur allzu recht

Freitag startet die Erste Liga. Oliver Glasner will sie mit dem LASK schnellstmöglich verlassen. Peter Pacult mag sich nicht entschuldigen. Karl Daxbacher fühlt sich ob der Mitfavoriten-Rolle des SKN geschmeichelt. Jørn Andersen und Manfred Bender sind das nicht und versuchen, Austria Salzburg bzw. Austria Klagenfurt zunächst einmal zu etablieren.

Im Gegensatz zur Bundesliga - in der sich ja die allein aufgrund der Meriten und aktuellen Personalsituation in Frage kommenden Salzburger und Rapidler anbieten würden - will in der Ersten Liga zumindest einer Meister werden, nämlich der LASK. Die Einkäufe und die Tatasache, dass er seinen Stammverein SV Ried als Trainer für die eine Liga tiefer angesiedelten Linzer verlassen hat, machen es Oliver Glasner auch denkbar schwer, um den heißen Brei herumzureden.

"Der LASK hat Leute im Hintergrund mit Visionen und einer klaren Linie", erklärt er im mondänen Weingut am Reisenberg über den Dächern Wiens bei der Saisonstartpressekonferenz der Sky Go Erste Liga nochmals seinen Wechsel zum Erzrivalen der Innviertler. Die Linzer wollen sich in der Bundesliga etablieren und Glasner ortet für dieses Jahr als "Aufstiegskonkurrenten" den SKN St. Pölten, SK Austria Klagenfurt und Wacker Innsbruck - nennt selbige in genau dieser Reihenfolge.

Kurz zuvor hat TV-Liga-Experte (und Ex-SKN-Trainer) Martin Scherb St. Pölten, Austria Salzburg und Innsbruck als erste Herausforderer des LASK bezeichnet.

Karl Daxbacher fühlt sich geschmeichelt

Auf Nachfrage von weltfussball.at zeigt sich SKN-Trainer Karl Daxbacher über die Prognosen Glasners und Scherbs fast ein wenig beschämt: "Das hat mich schon überrascht, dass sie St. Pölten genannt haben. Da wir gegenüber dem letzten Jahr nicht allzuviel verändert haben, schreiben sie das ja quasi mir zu", wird "Sir Karl" sichtlich etwas verlegen.

Scherb begründet sein Hinauslehnen mit dem Transfer von Daniel Beichler, den er "als Fingerzeig der St. Pöltner" sieht. Daxbacher analysiert hier nüchtern: "Einen fitten Beichler hätten wir nie bekommen. Die Ärzte haben mir versichert, dass er in wenigen Tagen voll ins Training einsteigen kann und spätestens Ende August wird er dann wohl voll einsatzfähig sein." Er sieht den 26-Jährigen als zweite Spitze neben Segovia. "Er kann aber auch auf den Flügeln dahinter, rechts wie links spielen", so Daxbacher.

Dass ihm die Verdienste von seinen vergangenen Stationen nicht weiterhelfen, weiß Daxbacher nur zu gut: "Das sage ich auch immer meinen Spielern: was war und man einmal erreicht hat, zählt im Fußball im Moment nix."

Aufsteiger wollen sich "nur" etablieren

Innsbruck-Trainer Klaus Schmidt bezeichnet es "nach so einem Jahr als vermessen, vom Titelkampf zu reden". Die Zeit ohne Sportdirektor habe sich für ihn wie ein "luftleerer Raum" angefühlt. Mit Ali Hörtnagl sei nun der richtige Mann Generalmanager. "Er hat all die Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt und für ihn ist dieser Job eine Herzensangelegenheit." Klagenfurts Trainer Manfred Bender und Salzburgs Coach Jørn Andersen bedienen sich sogar der exakt gleichen Phase und sprechen als Aufsteiger "vom Etablieren in der Liga".

Die Klagenfurter wollen jedenfalls ihre Heimspielserie möglichst lange fortsetzen. Im Wörthersee Stadion haben sie am 13. Mai 2014 (gegen den SC Kalsdorf) das letzte Mal verloren. "In der Liga wird es aber ungleich schwieriger, diese Serie zu halten", weiß Bender. Die Salzburger müssen die ersten drei bis vier Heimspiele ins Stadion an der Au (Schwanenstadt) ausweichen, ehe das Myphone Austria Stadion ligatauglich ist.

Peter Pacults 95-Punkte-Plan - unentschuldbar

Einzig FAC-Trainer Peter Pacult wird das Phrasen-Dreschen dann doch zu viel und spricht kurz Klartext: "Wir wollen mit 95 Punkten Meister werden und das Stadion ist auch noch weiter ausbaufähig, das wollen wir dann bis auf 4.000 Plätze erweitern ... aber Spaß beiseite, wir wollen auch so schnell wie möglich 40 Punkte und nichts mit dem Abstieg zum tun haben."

Die von Moderatorin Elisabeth Gamauf-Leitner gelegte Rutsche, sich bei einigen Journalisten für das ein oder andere reschere Wort zu entschuldigen, nützte Pacult verschmitzt nicht: "Ich freue mich hier im schönen Wien zu sein und dass der FAC hier weiter die dritte Kraft ist."

Mehr dazu:
>> Spielplan Erste Liga

Thomas Schöpf