23.07.2015 09:58 Uhr

Die Suche nach den Hoffnungsträgern

Rieds Kooperationsspieler Jakob Kreuzer schoss unlängst Grödig aus dem Cup
Rieds Kooperationsspieler Jakob Kreuzer schoss unlängst Grödig aus dem Cup

Philipp Schobesberger, Donis Avdijaj oder Naby Keita hießen im Vorjahr die prominentesten Shooting Stars der österreichischen Bundesliga. Auch in dieser Saison gibt es wieder einige Anwärter. Grund genug sich bei allen zehn Oberhaus-Betreuern nach ihren größten Hoffnungsträgern zu erkundigen. Im zweiten Teil unserer Suche sind Ried, die Austria, Grödig, Admira Wacker und Aufsteiger Mattersburg an der Reihe.

Ried-Coach Helgi Kolviðsson geht seinen Kader im Gespräch mit weltfussball.at in Ruhe durch. Bei Albin Ramadani (Jahrgang 1998) sowie Luca Mayr-Fälten (Jahrgang 1996) müsse man Geduld haben. Die beiden Talente für den Angriff sollen in Ruhe einen Schritt nach dem anderen setzen. Erstmals im Profikader mit dabei sind Torhüter Markus Schöller (1995) sowie die Verteidiger Sebastian Dirnberger (1997) und Niklas Kölbl (1998) die aus der Akademie hochgezogen wurden.

Auch Kevin Brandstätter (1996) und U20-Teamspieler Jakob Kreuzer (1995), der als Kooperationsspieler zuletzt für den Sensationssieg von Gurten im ÖFB-Cup gegen Grödig sorgte, zählen zu den Zukunftsaktien. Mit Jahrgang 1994 ist Thomas Murg fast schon ein "alter Hase", aber er weckt bei Kolviðsson einige Erwartungen.

Schafft Holzhauser bei der Austria endlich den Durchbruch?

Bei der Wiener Austria gibt es mit Osman Hadžikić (Jahrgang 1996) und U20-Teamkeeper Tino Casali (1995/soll beim FAC Spielpraxis erhalten) zwei junge Torhüter-Talente hinter Kapitän Robert Almer. Dazu sticht an vorderster Front U19-Torjäger Marko Kvasina (1996) ins Auge.

Neo-Austria-Trainer Thorsten Fink nimmt aber besonders einen bekannten Namen in die Pflicht: Raphael Holzhauser. Der ehemalige Deutschland-Legionär und frühere Spielführer des ÖFB-U21-Teams ist mittlerweile 22 Jahre alt und soll in dieser Saison endlich den Durchbruch schaffen.

"Holzhauser könnte ein Führungsspieler werden. Er war die letzte Zeit unten durch, er muss hart an sich arbeiten. Fußballerisch hat er alles was man braucht. Er zeigt mir im Moment, dass er es will, jetzt muss er es bestätigen", meint Fink, der gleichzeitig warnt: "Wenn er dieses Jahr den Turnaround nicht schafft, dann sieht es nicht so gut aus."

Grödig hat bei den Jungen die Qual der Wahl

Der SV Grödig setzt beim Neuaufbau ganz auf die "jungen Wilden". Der neue Chefcoach Peter Schöttel hat mit Torhüter Alexander Schlager, Dominik Baumgartner und Fabian Grubeck (jeweils Jahrgang 1996) sowie den beiden U20-Teamspielern Martin Rasner und Bernd Gschweidl plus dem Brasilianer Lucas Venuto (allesamt Jahrgang 1995) sowie ÖFB-U21-Neuling Christian Derflinger gleich eine wahre Armada an Youngsters.

"Rasner und Gschweidl haben ja schon bei der U20-WM in Neuseeland gezeigt, was in ihnen steckt. Jetzt bekommen sie auch bei uns ihre Chance", sagt Schöttel, der auch "von den Fähigkeiten des Lucas Venuto überzeugt" ist.

Admira Wacker baut auf Philipp Malicsek

"Philipp Malicsek", wie aus der Pistole geschossen fällt die Antwort von Ernst Baumeister auf die Frage aus, welcher junge Spieler bei Admira Wacker in dieser Saison zur großen Entdeckung werden könnte. Der Coach der Südstädter hält auf den Mittelfeldspieler mit Jahrgang 1997 große Stücke. "Er hat ein sehr gutes Auge und für seine Jugend schon eine tolle Übersicht."

Dies fiel zuletzt auch einigen Beobachtern bei der U19-EM in Griechenland auf. Malicsek könnte der nächste Newcomer aus dem traditionell starken Nachwuchs von Admira Wacker werden. "Wenn er sich noch bei der Schnelligkeit und im körperlichen Bereich verbessert, werden wir noch viel Freude an ihm haben", ist Baumeister zuversichtlich.

Mattersburg

Bei Aufsteiger SV Mattersburg tummeln sich die jungen Talente. In der Ersten Liga konnten sie sich schon beweisen. Allen voran Stürmer Karim Onisiwo. Onisiwo, Baujahr 1993, erzielte in der vergangenen Saison 18 Treffer für die Burgenländer. "In der Bundesliga hat er aber noch keine Erfahrung", weiß sein Trainer Ivica Vastic. Die Erwartungshaltung ist dennoch groß, auch gegenüber Torhüter Markus Kuster.

Der U21-Teamkeeper strahlt für sein junges Alter schon sehr viel Ruhe aus, gilt überhaupt als eines der größten Torwarttalente in Österreich. Ebenfalls weit in seiner Entwicklung ist Sven Sprangler. Mit 20 Jahren gehört er noch zu den Küken beim Aufsteiger. Sein Zug zum Tor macht ihn aber auch in der Bundesliga für alle Gegner brandgefährlich.

Dass den Mattersburgern viele einen Platz weit vorne zutrauen, kommt nicht von irgendwo. Die Mannschaft, wenn auch jung, ist eingespielt. "Und das wichtigste bei uns ist der Teamgeist", ist Vastic für die neue Saison guter Dinge.

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Angela Pfalz, Clemens Schotola, Johannes Sturm, Christian Tragschitz