29.07.2015 15:28 Uhr

Altach gegen Vitória Guimarães Außenseiter

Ob Hannes Aigner auch im Europacup aufzuzeigen vermag?
Ob Hannes Aigner auch im Europacup aufzuzeigen vermag?

Nach verpatzter Generalprobe darf sich der SCR Altach bei seinem Europacup-Debüt in der geliebten Rolle des Außenseiters wähnen. Mit Vitória Guimarães wartet in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League der Fünfte der abgelaufenen portugiesischen Meisterschaft als Gegner.

Bei der Vorarlberger Premiere in einem internationalen Klub-Bewerb findet das Hinspiel am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Innsbruck statt. Das Rückspiel steigt am 6. August, der Sieger steht im Play-off um den Einzug in die Gruppenphase. Die Europacup-Bilanz österreichischer Klubs gegen portugiesische ist aus heimischer Sicht miserabel: Von bisher elf K.o.-Duellen entschieden ÖFB-Vertreter nur zwei für sich.

Vitória-Trainer Armando Evangelista saß am Wochenende in Grödig auf der Tribüne, als die Rheindörfler beim Bundesliga-Auftakt trotz Pausenführung noch mit 1:2 verloren und dabei eine durchwachsene Leistung zeigten. Altachs Coach Damir Canadi sprach danach von einer "Message", die bei seinen Spielern hoffentlich angekommen sei. Der Wiener nahm die Niederlage aber auch mit ein wenig Humor.

Hannes Aiger ist dabei

"Wenn es etwas Positives gibt, dann dass Guimarães nicht das wahre Altach gesehen hat", sagte Canadi. Der Wiener kündigte umgehend an, dass seine Mannschaft am Donnerstag "ein anderes Gesicht" zeigen werde. Der gegen Grödig als Vorsichtsmaßnahme zur Pause wegen Wadenproblemen ausgewechselte Hannes Aigner wird gegen die Nordportugiesen dabei sein. Bis auf den verletzten Christian Schilling hat Canadi alle Stammkräfte zur Verfügung.

Das Heimspiel muss Altach in Innsbruck bestreiten, da das heimische Schnabelholz-Stadion für UEFA-Bewerbe nicht zugelassen ist. Am Donnerstag erwartet der SCR bis zu 5.000 Zuschauer im Tivoli Neu, via Sonderzug reisen dabei etwas mehr als 1.000 Altach-Fans an.

Entgegen kommen könnte Altach, dass Guimarães in dieser Saison noch kein Pflichtspiel in den Beinen hat. Portugals Liga startet in zweieinhalb Wochen, entsprechend weit ist der Klub in der Saisonvorbereitung. Zuletzt mühten sich "Os Conquistadores" (Die Eroberer) im Test gegen Zweitligist União Madeira zu einem 2:1. "Vielleicht können wir uns aufgrund des im Vergleich zu Portugal früheren Ligastarts einen Vorteil erspielen", vermutete Altachs Boris Prokopič schon nach der Auslosung.

Stark umgebaut

Nach Platz fünf in der Vorsaison hinter den "Großen Drei" Benfica, Porto und Sporting sowie Braga musste der Verein aus dem Distrikt Braga im Sommer ein wenig umbauen. Trainer Rui Vitoria ging zu Rekordmeister Benfica, der zuvor das B-Team coachende Evangelista (41) übernahm. Dazu wechselte der ghanaische Offensivmann Bernard Mensah um zehn Millionen Euro zu Atlético Madrid, für ihn kam Portugals U21-Vize-Europameister Toze von Porto. In der Vorwoche verpflichtete Guimarães den brasilianischen Torjäger Henrique Dourado, der auch im Flieger nach Tirol saß.

Altach beobachtete Guimarães bereits im Test bei Fenerbahçe Istanbul (1:3) am 18. Juli. "Wir haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen", brachte Canadi danach die Außenseiterrolle wieder zur Geltung. Diese untermauert auch der Blick auf die Statistik. Gegen Klubs aus Portugal gaben österreichische Vereine nämlich oft keine gute Figur ab.

In 28 Spielen setzte es für heimische Klubs 18 Niederlagen bei nur drei Siegen und einem Torverhältnis von 23:60. Der letzte Erfolg datiert von 1996, als Rapid im Cup der Cupsieger Sporting mit 4:0 n.V. schlug und ins Viertelfinale einzog. Die Austria bereitete zuletzt dem FC Porto in der Gruppenphase der Champions League 2013 zumindest Probleme (0:1 daheim, 1:1 auswärts).

Mehr dazu:
>> Spielplan Europa-League-Qualifikation

apa