03.08.2015 14:06 Uhr

Aufbruchstimmung beim wachgeküssten VfB

Der VfB Stuttgart wusste gegen Manchester City zu überzeugen
Der VfB Stuttgart wusste gegen Manchester City zu überzeugen

Ein neuer Trainer, eine neue Art von Fußball, Rekord bei den Dauerkarten: Unmittelbar vor Beginn der neuen Saison herrscht beim VfB Stuttgart Aufbruchstimmung.

Daniel Didavi, Daniel Ginczek und Filip Kostic sind noch beim VfB Stuttgart, obwohl am Samstag einige bereits gewitzelt haben, die drei würden von Manchester City wohl gleich mitgenommen werden. Auch Alexander Zorniger haben die schwerreichen Engländer dagelassen, obwohl ihnen der neue Trainer gezeigt hat, wie schnell man einem Beinahe-Absteiger aus der Bundesliga Beine machen kann - und wie man dann gleich mal einen Teilnehmer an der Champions League filettiert.

Spätestens seit Samstag, seit einem beeindruckenden 4:2 gegen Manchester City, wissen nun auch die Anhänger des VfB Stuttgart, dass sich einiges geändert hat rund um das Rote Haus. Das liegt nicht nur daran, dass der rote Balken auf dem Trikot nicht mehr nur auf der Brust prangt, sondern nun tatsächlich ein Ring ist. Das liegt aber vor allem an Zorniger (47), der den mehr als 40.000 Zuschauern einen Überfall-Fußball präsentierte, der nicht nur dem Gegner den Atem raubt.

Aufbruchstimmung zu greifen

Gut eine Woche vor dem Pokalspiel bei Holstein Kiel wirkt der VfB, der sich in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils nur gerade so eben und jeweils unter Huub Stevens vor dem Abstieg gerettet hat, wie wachgeküsst. Das neue Trikot läuft wie geschnitten Brot, bei den Dauerkarten ist ein Rekord erreicht (29.000), mit dem neuen Trainer hat auch ein neuer Geist Einzug gehalten. Kurzum: Bei den Schwaben ist die Aufbruchstimmung fast zu greifen.

Allerdings: "Ich bin vorsichtig", sagt Sportvorstand Robin Dutt, "weil ich schon so viele Aufbruchstimmungen erlebt habe." Nein, ergänzt Dutt deshalb, "wir haben nicht vergessen, wo wir herkommen und wo wir vor ein paar Wochen waren." Auch Zorniger, ein Alphatier mit klaren Vorstellungen und Ansagen, aber auch voller Energie, gibt sich zurückhaltend: "Wir wären nicht die Ersten, die nach einer gelungenen Generalprobe in der ersten Pokalrunde rausfliegen."

Pressing, schnelle Balleroberung, zügiges Umschaltspiel

Zorniger war deshalb irgendwie nicht unglücklich, dass bei besagter Generalprobe noch zwei Gegentreffer fielen, nachdem Kostic (15.), Didavi (32.) und Ginczek (36. und 38.) die nicht gerade zweitklassig besetzten Engländer zunächst kreuz und quer über den Platz gejagt hatten. Zorniger setzt auf Pressing, auf schnelle Balleroberung, auf zügiges Umschaltspiel - und auf den Teamgeist. Über seine Spielweise sagt er: "Bei Jürgen Klopp habe ich gesehen, dass das auf Top-Niveau funktioniert."

"Ball-jagen-Spiel", nennt Dutt die Art, wie der VfB neuerdings auftritt. Bemerkenswert: Zorniger arbeitet mit einem Kader, den er von seinen Vorgängern übernommen hat - und an dem der seit Januar amtierende Dutt nicht viel ändern konnte. Und trotzdem steckt schon viel Zorniger in der Mannschaft, Überraschungen inklusive: Adam Hlousek, Wackelkandidat auf der Position des linken Außenverteidigers, gibt plötzlich einen bemerkenswert guten Innenverteidiger ab.

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sid