22.08.2015 14:17 Uhr

Austria setzt in Salzburg auf Offensivstärke

Thorsten Fink kehrt mit der Austria nach Salzburg zurück
Thorsten Fink kehrt mit der Austria nach Salzburg zurück

Bei der Rückkehr von Thorsten Fink an eine alte Wirkungsstätte strebt die Wiener Austria die Fortsetzung ihres trotz Derbypleite zufriedenstellenden Saisonstarts an. Im Schlager der sechsten Bundesliga-Runde gastieren die Violetten am Sonntag (ab 16.30 Uhr im weltfussball-Liveticker) beim angeschlagenen Double-Sieger Salzburg. Als Dritter liegen die Wiener derzeit drei Punkte vor dem fünftplatzierten Meister.

Fink kehrt in jenes Stadion zurück, in dem er zum Beginn seiner Trainertätigkeit eineinhalb Jahre an der Seitenlinie stand. Ab Sommer 2006 war der Deutsche unmittelbar nach Ende seiner aktiven Karriere Coach der Amateurmannschaft, ein Jahr später Assistent von Giovanni Trapattoni bei den Profis. Im Jänner 2008 verabschiedete sich Fink dann zum FC Ingolstadt.

Seither ist in Salzburg einiges passiert. Fünf Cheftrainer kamen und gingen, aktuell ist der bisher glücklose Peter Zeidler gefordert. Für Fink selbst ist der Blick in seine Vergangenheit aber ohnedies kein Thema. "Überhaupt nicht. Es ist besonders für uns, weil Salzburg eben amtierender Meister ist", betonte der 47-Jährige.

Offensive ist Trumpf

Wie gewohnt nahm Fink den Gegner genau unter die Lupe, am Freitag stand bei den Austria-Profis Videostudium auf dem Programm. Das Zentrum dicht zu machen, war eine jener Erkenntnisse, die bereits andere Mannschaften gegen Salzburg erfolgreich angewendet haben. "Sie wollen rasch nach vorne spielen und dagegen müssen wir das richtige Mittel finden", meinte Fink mit Verweis auf Salzburgs schnelle Spieler in der Offensive.

Diesbezüglich will die auswärts in dieser Saison ungeschlagene Austria dem Gegner in nichts nachstehen. Mit 14 erzielten Toren sind die Favoritner gleichauf mit Rapid die Torfabrik der Liga. Möglich gemacht hat dies ein Akteur, der ebenfalls Bullen-Vergangenheit besitzt. Der Nigerianer Larry Kayode wurde in der RB-Akademie in Ghana ausgebildet. Der pfeilschnelle Offensivmann hält aktuell bei drei Saisontreffern und hat darüber hinaus zwei Elfmeter herausgeholt.

Dass es im Angriff im Unterschied zur das eine oder andere Mal ungeordneten Defensive bereits klappt, freut auch Fink. "Wir haben unsere Stärken, die wollen wir ausspielen", sagte der Austria-Coach, der sich mit der Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Wochen zufrieden zeigt: "Wir gehen in die richtige Richtung."

Salzburg befand sich in der Liga zuletzt auf Aufholjagd, holte nach zuvor drei sieglosen Runden Erfolge in Ried (4:1) und gegen Altach (2:0). Doch dann kam der Europa-League-Auftritt gegen Dinamo Minsk. Das 0:2 ließ die Stimmung beim Titelverteidiger wieder gen Nullpunkt sinken. Trainer Zeidler kündigte nun an: "Wir müssen jetzt gegen die Austria einen neuen Anlauf nehmen." Seine Stützen Martin Hinteregger und Jonatan Soriano könnten für die Partie fit werden. Risiko wird Salzburg mit Blick auf das Rückspiel gegen Minsk am Donnerstag jedoch keines eingehen.

Bilanz spricht für Salzburg

Gegen die Austria haben die Mozartstädter zu Hause immerhin eine hervorragende Bilanz. In 20 Duellen in der Arena in Wals-Siezenheim gab es 13 Heimsiege bei vier Remis und drei Niederlagen. Zuletzt gewann die Austria am 21. September des Vorjahres in Salzburg. Beim 2:3 befand sich Salzburg nach dem Aus in der Champions-League-Qualifikation auch damals im Tief.

"Vergangene Saison gab es nach dem Aus gegen Malmö null Punkte. Jetzt haben wir dieses eine Spiel gegen die Austria, und ich traue uns zu, dass wir zur Austria aufschließen, das ist unser kurzfristiges Ziel", war Zeidler dennoch guten Mutes. Auch er warnte vor der Stärke des Kontrahenten in der Offensive. Salzburg blieb immerhin auch im jüngsten Duell siegreich. Im ÖFB-Cupfinale in Klagenfurt setzten sich die Salzburger Anfang Juni mit 2:0 n.V. durch.

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apa