23.08.2015 10:58 Uhr

Ost-Boom in der 3. Liga

Verdienter Feierabend: Anton Fink war einmal mehr der Matchwinner in Chemnitz
Verdienter Feierabend: Anton Fink war einmal mehr der Matchwinner in Chemnitz

Der Chemnitzer FC startete mal wieder furios, Neuling 1. FC Magdeburg überrascht, und auch Hansa Rostock und Erzgebirge Aue mischen oben mit: In der Spitzengruppe der 3. Liga sind die Clubs aus dem Osten prominent vertreten. Einziges Sorgenkind ist Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt.

Chemnitz legte einen ähnlich guten Start wie in der Vorsaison hin und setzte sich am Samstag gegen Fast-Aufsteiger Holstein Kiel 4:2 durch. Rostock erlebt nach dem 1:0 beim VfL Osnabrück wieder bessere Zeiten, und Magdeburg bleibt trotz des 1:1 bei Werder Bremen II an der Spitze dran. Oben dabei ist auch Sonnenhof Großaspach.

Die SG setzte sich mit 1:0 gegen durch zwei Platzverweise dezimierte Würzburger Kickers durch. In der turbulenten Partie musste zudem Kickers-Trainer Bernd Hollerbach auf die Tribüne. Erfurt stürzte durch das 1:1 gegen Preußen Münster ans Tabellenende.

Anton-Fink-Show in Chemnitz

In Chemnitz stieg einmal mehr die große Anton-Fink-Show. Mit zwei Treffern (17./72./Foulelfmeter) stach der Torjäger auch gegen Kiel heraus. Flügel-Flitzer Reagy Ofosu (14.) und Sturm-Kollege Frank Löning (83.) schossen die weiteren Tore. Trainer Karsten Heine mahnte dennoch: "Nach 25 Minuten haben wir aus unerfindlichen Gründen das Fußballspielen eingestellt. Es zeugt aber von der Qualität der Mannschaft, dass wir dann doch noch in den entscheidenden Momenten die Tore machen."

In Osnabrück zeigte Linksverteidiger Christian Dorda im entscheidenden Moment, dass er auch mit dem rechten Fuß etwas kann und traf aus gut 30 Metern in den Winkel (50.). "Da war natürlich ein bisschen Glück dabei", gab Dorda nach seinem Premieren-Tor für Hansa zu Protokoll. Deutlich euphorischer war da schon Trainer Karsten Baumann: "Es ist Wahnsinn. Normalerweise hat der den rechten Fuß nur, damit er nicht umfällt. Das hat er überragend gemacht."

Frust bei Preußen Münster

Kämpferisch überzeugt hat Aue beim VfB Stuttgart II. Der VfB-Nachwuchs führte durch das Tor von Arianit Ferati (26.), doch der Absteiger bewies Moral und drehte das Spiel durch Joker Mike Könnecke (62.) und Steve Breitkreuz (87.). "Mit der Einwechslung von Könnecke lief es besser. Ich freue mich über den Sieg, doch das war nicht der Fußball, den ich sehen will", sagte Trainer Pavel Dotchev.

Münsters Trainer Ralf Loose ärgerte sich ebenfalls. Ein Punkt in Erfurt ist für den Traditionsclub zu wenig, wenn es langfristig um den Aufstieg gehen soll. "Wir haben dominiert, aber unsere Chancen leichtfertig vergeben", sagte Loose. Carsten Kammlott (38.) hatte Erfurt in Führung geschossen, Charles Laprévotte (43.) ausgeglichen.

dpa