23.08.2015 11:34 Uhr

Spitzenteams eines Nummer zu groß für 96

Hannovers Spieler nach der 0:1-Niederlage gegen Leverkusen
Hannovers Spieler nach der 0:1-Niederlage gegen Leverkusen

Die Spitzenteams der Bundesliga sind für Hannover 96 eine Nummer zu groß. Der Mangel an spielerischer Klasse wurde beim ersten Saison-Auftritt im eigenen Stadion deutlich sichtbar.

"Das Engagement und die Bereitschaft meiner Mannschaft haben gestimmt. Fußballerisch waren wir aber unterlegen. Leverkusen ist nicht der Gegner, an dem wir uns orientieren", stellte 96-Trainer Michael Frontzeck nach dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen nüchtern fest.

Viele der lediglich 39 100 Zuschauer in der nicht ausverkauften Arena reagierten emotionaler auf die missglückte Heimpremiere. Sie pfiffen nach Spielschluss die neu formierte Mannschaft aus, die sie zuvor lautstark und engagiert angefeuert hatten. Doch gefährliche Szenen vor dem Bayer-Tor wie beim wuchtigen Schuss von Salif Sane (15.) waren die große Ausnahme. "Wir haben noch viel zu tun",, gab Frontzeck zu.

Letztlich war Hannover 96 mit dem Freistoß-Tor von Hakan Calhanoglu (18.) noch gut bedient. Leverkusens Kunstschütze zirkelte den Ball über die Mauer ins Tor, 96-Keeper Ron-Robert Zieler sah nicht ganz glücklich aus. "Wenn der Ball so hervorragend getreten wird, hat man keine Mittel", erklärte der Schlussmann. Zieler kritisierte den Freistoß-Pfiff von Schiedsrichter Wolfgang Stark nach einer Aktion von Manuel Schmiedebach: "Es war meiner Meinung nach kein Foul."

Mit dem Endergebnis noch gut bedient

Die 96-Profis lobten die "unheimliche individuelle Klasse" der Leverkusener Mannschaft. "Es ist sehr schade, dass wir verloren haben. Aber es ist nicht so, dass wir untergegangen sind. Wir haben wenig zugelassen, was sehr positiv war", urteilte Verteidiger Oliver Sorg. Die ordentliche Abwehrarbeit konnte die fehlende Konsequenz in der Offensive aber nicht kaschieren.

Frontzeck setzte insgesamt vier Stürmer ein. Mevlüt Erdinc und Charlison Benschop standen in der Startelf, Allan Saint-Maximin und Artur Sobiech wurden in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Große Durchschlagskraft zeigte keiner. Gut möglich, dass Clubchef Martin Kind noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. Dafür bleiben ihm und Noch-Manager Dirk Dufner eine gute Woche Zeit.

Unabhängig von einem möglichen Zugang steht das sieglose 96-Team bereits nächsten Samstag bei Mainz 05 unter Erfolgsdruck. "Ich warne davor, in Panik zu verfallen", sagte zwar Kapitän Christian Schulz. Doch das Team will einen gravierenden Fehlstart verhindern. "Nächste Woche in Mainz sollten wir punkten", sagte Weltmeister Zieler.

dpa

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