26.08.2015 16:14 Uhr

Salzburg mit dem Rücken zur Wand

Salzburg muss gegen Minsk deutlich mehr zeigen als im Hinspiel
Salzburg muss gegen Minsk deutlich mehr zeigen als im Hinspiel

Eine Saison ohne Europacup-Gruppenphase vor Augen geht Salzburg am Donnerstag (ab 20:30 Uhr im weltussball-Liveticker) ins Playoff-Rückspiel der Europa League gegen Dinamo Minsk. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel ruhen die Hoffnungen auf Torjäger Jonatan Soriano. "Wenn ich in der Haut Minsks stecken würde, hätte ich schon Respekt vor der Nummer 26", sagte Salzburg-Trainer Peter Zeidler.

Soriano, der die zuletzt schmerzlich vermisste offensive Durchschlagskraft zurückbringen soll, kam am Sonntag beim 2:2-Remis gegen die Austria in der 68. Minute auf das Feld, trainierte auch am Montag und Dienstag mit der Mannschaft und wäre bereit. Einen Einsatz von Beginn weg ließ Zeidler aber offen.

"Ich fühle mich gut und habe viel Lust", sagte der Spanier und war sich der unangenehmen Ausgangslage bewusst. "Natürlich haben wir viel Druck, wir müssen immer gewinnen." Dass seine Zukunft mit der Teilnahme von Salzburg an der Europa League verknüpft sein könnte, davon wollte der Routinier einen Tag vor dem Spiel nichts wissen: "Ich bin auf morgen konzentriert, ich möchte nur von morgen sprechen."

Salzburg kennt keine Angst

Angst vor dem Ausscheiden - es wäre die erste Saison ohne Gruppenphase seit dem "Düdelingen-Sommer" 2012 - kenne man nicht, betonte Zeidler. "Angst ist ein schlechter Berater." Auch blinder Offensivgeist wäre wohl keine gute Idee, Zeidler hat seine Akteure folglich zu Geduld ermahnt. "Auch bei 0:0 in der 70. Minute ist immer noch Zeit. Wir haben auch mit der Verlängerung geplant", gab der 53-Jährige zu Protokoll.

Die unnötige 0:2-Niederlage gegen die Weißrussen am vergangenen Donnerstag unterstrich einmal mehr die Achterbahnfahrt der "Bullen"-Elf. "Nach Malmö sind wir ganz klar wieder aufgestanden", sagte Zeidler im Hinblick auf das folgende Remis sowie zwei Siege in der Bundesliga. Doch Minsk habe wieder einen Rückschlag bedeutet. "Mit zwei Toren, die wir nie im Leben bekommen dürfen", meinte Zeidler.

Der Stimmung habe all dies aber nichts anhaben können, das sei gerade gegen die Austria deutlich zu sehen gewesen. "Es sagt einiges über den Charakter der Mannschaft aus, dass wir zwei Mal zurückgekommen sind", erklärte Zeidler, Goalie Alexander Walke pflichtete dem bei. "Es gibt ein sehr gutes Klima in der Kabine und auf dem Platz", meinte der Routinier. Vielmehr gehe es darum, "die einfachen Fehler abzustellen". Die Gruppenphase wäre gerade angesichts der Jugend vieler Spieler wichtig: "Das sind gute Jungs, denen die eine oder andere Erfahrung fehlt. Umso schneller das geht, desto besser ist es für uns."

Zeidler: "Wir haben die volle Unterstützung"

Von mancherorts kolportierter Unruhe im "Bullenstall" könne laut Zeidler jedenfalls keine Rede sein. "Wir haben am Montag sehr gute Gespräche auch mit den Entscheidungsträgern (des Vereins, Anm.) gehabt. Es gibt ein sehr gutes Vertrauen und Ruhe. Wir haben die volle Unterstützung. Red Bull wird diesen Weg konsequent weitergehen."

Nicht nur in puncto Soriano ließ Zeidler die Presse im Dunkeln tappen. So konnte er nicht definitiv bestätigen, dass das zuletzt verletzte Defensivbollwerk Martin Hinteregger zurückkehrt. "Wir werden sehen, ob es reicht", erklärte Zeidler vor dem Training am Mittwochnachmittag, unterstrich aber einmal mehr die zentrale Bedeutung des 22-Jährigen. "Er kann für die Mannschaft eine große Rolle spielen, auch was den Geist betrifft."

Umstellungen muss der Deutsche nach der Sperre von Naby Keita jedenfalls im zentralen Mittelfeld vornehmen. Neuverpflichtung Yasin Pehlivan, der gegen die Austria spielte, ist noch nicht spielberechtigt, Christoph Leitgeb könnte also mit Valon Berisha im Zentrum auflaufen. "Wir haben da viel Qualität", zeigte sich Zeidler optimistisch.

Der Gegner aus Weißrussland kassierte indes am vergangenen Wochenende beim 0:1 gegen Nachzügler Torpedo-BelAZ Zhodino die erste Niederlage in der Liga nach sieben Erfolgen en suite. Zeidler: "Vielleicht haben sie zu viel gefeiert."

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apa