28.08.2015 11:03 Uhr

Altach trotz Europacup-Out zuversichtlich

Altach-Coach Damir Canadi: Enttäuscht und dennoch zufrieden mit seinem Team
Altach-Coach Damir Canadi: Enttäuscht und dennoch zufrieden mit seinem Team

Der SCR Altach hat es am Donnerstag nur knapp verpasst, ein neues Kapitel in der Geschichte des österreichischen Fußballs aufzuschlagen und als erster Verein aus Vorarlberg in einen Europacup-Hauptbewerb einzuziehen. Nach dem bitteren Out gegen Belenenses überwiegt aber Stolz und Zufriedenheit ob der eigenen Performance. Der Fokus ist jetzt wieder voll auf die heimische Bundesliga gerichtet.

In einer über weite Strecken offenen Partie im Estadio do Restelo schrammte das "Ländle"-Team nur hauchdünn an einem historischen Meilenstein vorbei. "Wir haben uns leider nicht selber belohnt", sagte Altach-Trainer Damir Canadi. Wie so oft in den letzten Wochen verhinderte die mangelnde Chancenverwertung seiner Mannschaft ein besseres Resultat. Diesmal blieb es beim 0:0, womit Belenenses nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel in die Gruppenphase der Europa League einzog.

"Als bessere Mannschaft leider nicht aufgestiegen"

"Ich denke, dass wir in diesem Spiel als bessere Mannschaft leider nicht aufgestiegen sind. Wir hatten tolle Situationen, um in Führung zu gehen", sprach Canadi vor allem die Möglichkeiten von Louis N'Gwat-Mahop und die Solo-Chance von Patrick Seeger vor dem Halbzeitpfiff an. "Aber man muss Belenenses gratulieren. Sie haben es natürlich auch verdient, in der Gruppenphase zu sein."

"Die Enttäuschung ist schon da. Das war heute ein wirklich gutes Spiel von uns. Leider haben wir kein Tor gemacht", sagte N'Gwat-Mahop, der mit zwei Kopfbällen scheiterte und den Ball im Finish an die Latte knallte. "Ich hoffe, dass ich das schnell vergessen kann. Heute habe ich insgesamt drei Chancen gehabt, und leider ist keine reingegangen."

Aufstieg in Innsbruck "vergeigt"

Für Boris Prokopič gab es kurz nach dem Abpfiff wenig Zweifel. "Ich denke, wir haben das in Innsbruck in der ersten Halbzeit vergeigt. Das hat uns eigentlich den Aufstieg gekostet", meinte der Mittelfeldspieler, einer der Aktivposten im Altach-Dress. "Wir haben alles probiert heute. Aber es hat einfach nicht sein sollen."

Ganz ähnlich klang die Analyse von Sportdirektor Georg Zellhofer: "Wir haben acht Halbzeiten gespielt (in der Qualifikation der Europa League), und waren in sieben die bessere Mannschaft. Wir haben eine wirklich schlechte Leistung gebracht, das war in Innsbruck in der ersten Halbzeit. Dass das gleich so bitter bestraft wird, das tut weh."

Insgesamt könne man mit der eigenen Leistung und dem Auftreten in den vier Spielen aber zufrieden sein. "Natürlich sind wir enttäuscht über eine knapp verpasste Chance, auf der anderen Seite auch stolz. Das ist jetzt in der Vereinsgeschichte verankert", beschrieb Aufsichtsratsvorsitzender Karlheinz Kopf seine gemischten Gefühle. "Ich glaube, wir haben Beachtung gefunden weit über Vorarlberg und Österreich hinaus."

Stadion in Altach soll "fit" für Europacup werden

Der Zweite Nationalratspräsident haderte aber auch ein wenig mit dem Ausweichquartier Tivoli. "Der Heimvorteil ist natürlich größer, wenn du in Altach spielst, als wenn du in Innsbruck spielst. Obwohl sich Innsbruck sehr bemüht hat. Aber es hätte die Chancen noch einmal um vielleicht 30 Prozent erhöht." Umso mehr gelte es nun, die Cashpoint-Arena fit für Europa zu machen. "Die nächsten Etappen sind nicht selbstverständlich, sind auch nicht leicht zu finanzieren. Aber wir bleiben dran. Kategorie III muss das Ziel sein für die nächsten wenigen Jahre", betonte Kopf.

Idealerweise soll es in diesem Zeitraum auch klappen mit einer Rückkehr in das internationale Geschäft. "Natürlich wollen wir auch nächstes Jahr wieder dabei sein. Aber wenn wir dabei sein wollen, dann müssen wir wieder Gas geben, auch in der Liga", stellte Prokopič klar. "Unser ganzer Fokus gilt jetzt der Liga." Die Gelegenheit, den Worten Taten folgen zu lassen, gibt es am Sonntag, wenn das Schlusslicht aus Vorarlberg beim Tabellenachten WAC gastiert.

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apa