28.08.2015 15:46 Uhr

Rapids Tagesgeschäft heißt Mattersburg

Zwei Personalien die vor dem Mattersburg-Spiel heiß diskutiert werden: Schobesberger und Berić
Zwei Personalien die vor dem Mattersburg-Spiel heiß diskutiert werden: Schobesberger und Berić

Nach dem bitteren Aus im Champions League Playoff gegen Shakhtar und der Gruppenauslosung in der Europa League, die Rapid Villarreal, Pilsen und Minsk bescherte, wartet am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) mit Mattersburg der Ligaalltag auf Grün-Weiß. Die Enttäuschung vom Dienstag habe man weggesteckt, heißt es. Man wolle sogar das Positive für die Meisterschaft mitnehmen.

"Die Leistung gibt Zuversicht, Energie und Kraft", sagt Sportdirektor Andreas Müller. Ähnlich sieht es Cheftrainer Zoran Barisic: "Wir haben unsere zwei Trauertage hinter uns und abgeschlossen. Spiele wie dieses kommen in unsere Schatztruhe rein. Jetzt ist die Vorfreude auf Mattersburg groß. Das ist unser tägliches Brot und für uns das allerwichtigste." Und Mario Sonnleitner bestätigt: "Schon als wir in den Flieger eingestiegen sind, haben wir den Fokus wieder nach vorne gerichtet."

Vorne ist in diesem Fall Mattersburg. Vor den Burgenländern sind die Wiener gewarnt. "Das ist eine gute Kontermannschaft mit einer guten Offensive. Da müssen wir dagegenhalten und schauen, dass wir im Ballbesitz sind", weiß Sonnleitner. Barisic erwartet am Samstag einen defensiv eingestellten Gegner, der auf Konter spielen wird. "Wenn sie Raum haben, sind sie gefährlich. Wir müssen unsere Angriffe daher perfekt absichern", kennt Barisic die Stärken der Gäste.

Man müsse sich daher voll und ganz auf das eigene Spiel besinnen. Wichtig sei es, Überzahlsituationen zu schaffen. "Wir müssen hart arbeiten, wenn wir gewinnen wollen. 99 Prozent reichen nicht", meinte der Trainer.

Saisonübergreifend ist Rapid jedoch seit nunmehr 18 Ligaspielen ungeschlagen. Vor der Länderspielpause wäre ein Sieg aber besonders wichtig. Die baldige Pause kommt den Rapidlern gelegen. Zeit zur Regeneration war zuletzt nämlich rar gesät. Thanos Petsos, Jan Novota und Robert Berić werden bei ihren Nationalteams weilen, Louis Schaub wurde in den EM-Qualifikationskader der ÖFB-U21-Auswahl einberufen.

Berić: Bleibt er oder geht er?

Das dominierende Thema bei Grün-Weiß ist dieser Tage aber weder der SV Mattersburg, noch die Europa League. Es ist der mögliche Wechsel von Robert Berić, der die Agenda bestimmt. St. Etienne und Reading sind interessiert, auch Brügge soll am slowenischen Stürmer dran sein. Rapid selbst unterbreitete seinem Torjäger gestern ein neues, sehr "wertschätzendes" Vertragsangebot. Nun liegt der Ball bei Berić. Sportdirektor Müller bezifferte die Chance auf einen Verbleib von Beric bei Rapid mit 50 Prozent, mit einer Entscheidung rechnet Müller aber frühestens am Wochenende.

Stellt sich die Frage, ob Rapid bei einem Abgang seines Stürmers Zeit bliebe, adäquaten Ersatz zu verpflichten. Das Transferfenster schließt bekanntlich am 31. August. Der Sportdirektor sieht sich aber auf alle Eventualitäten vorbereitet. "Wir haben sehr wohl überlegt, was wir tun, sollte Berić gehen. Wir haben Vertrauen in die Spieler. Berić hat gezeigt wie wichtig er für die Mannschaft ist und gleichwertigen Ersatz zu finden wäre schwierig. Es könnte auch sein, dass wir nichts mehr tun."

Ob Sonnleitner an Berićs Stelle zu Reading wechseln würde? Das müsse jeder Spieler selbst wissen, meinte Sonnleitner. "Ich persönlich würde es nicht machen", sagte der Verteidiger, fügte aber scherzhaft hinzu: "Ich hab aber auch keine Zahlen vorliegen."

Während alle auf eine Entscheidung des Stürmers warten, ist eine andere bereits gefallen: Philipp Schobesberger hat seinen Vertrag bei Rapid bis 2018 verlängert - der Kontrakt beinhaltet keine Ausstiegsklausel. Ob Berić am Samstag gegen Mattersburg spielen wird, wollte Barisic noch nicht verraten. Fest steht allerdings: "Er ist Spieler von Rapid und spielt deshalb in meinem Kopf eine Rolle." Sollte Berić nicht zum Einsatz kommen, wäre dies wohl der Rotation nach dem Champions-League-Playoff-Spiel bei Shakhtar Donetsk geschuldet.

Stangl im Training, Hofmann mit Schmerzen

Nach den intensiven letzten Wochen hat Barisic einige Ausfälle zu verkraften, die vor allem die Defensive betreffen. Stefan Stangl konnte nach seinem Muskelfaserriss vom Derby am Freitag bereits Teile des Mannschaftstraining absolvieren, das Spiel gegen Mattersburg kommt für den Außenverteidiger aber zu früh. Maximilian Hofmann klagt indes über Schmerzen im Sprunggelenk. Sein Einsatz ist daher fraglich. Dazu kommen die Langzeitverletzten Thomas Schrammel und Andreas Kuen.

Die Mattersburger können hingegen beinahe aus den Vollen schöpfen. Einzig Verteidiger Michael Novak fehlt nach seinem Meniskusriss, den er gegen die Admira erlitten hatte, noch länger.

Mehr dazu:
>> Schobesberger verlängert bis 2018
>> Mehr als lösbare Gruppe für Rapid
>> Spielplan und Tabelle Bundesliga

Angela Pfalz