27.09.2015 12:13 Uhr

Wiener Klubs haben Glück auf ihrer Seite

Für dieses Handspiel von Richard Windbichler hätte man auch Elfmeter geben können
Für dieses Handspiel von Richard Windbichler hätte man auch Elfmeter geben können

Die Wiener Traditionsclubs Rapid und Austria haben mangelndes Spielglück zum Start des zweiten Saisonviertels in der Bundesliga nicht beklagen können. Sowohl der Spitzenreiter aus Hütteldorf als auch der violette Erzrivale mühten sich am Samstag zu 1:0-Favoritensiegen gegen die Nachzügler Ried und WAC. Rapid geht damit mit einem Erfolgserlebnis in die Großaufgaben der kommenden Woche.

Am Donnerstag gastieren die Grünweißen im weißrussischen Borisov, wo es im zweiten Gruppenspiel der Europa League gegen Dinamo Minsk geht. Mit dem zweiten Sieg könnte Rapid die Tür zum Einzug in die K.o.-Phase weit aufstoßen. Bereits drei Tage später wartet in der Liga der Schlager gegen den in der Tabelle aufkommenden Meister Salzburg im Wiener Happel-Stadion.

In Ried traf der für Robert Berić geholte Matej Jelić in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem Eckball zu seinem ersten Bundesliga-Tor. Die Innviertler hatten durch Patrick Möschl zuvor zweimal die Führung vor Augen gehabt. Zoran Barisic war demnach "sehr glücklich" über den siebenten Sieg in der zehnten Runde. "Es hätte auch anders kommen können", war sich der Rapid-Coach bewusst.

Rückschlüsse auf die Partie gegen Minsk wollte Barisic wie auch Steffen Hofmann aus dem Gesehenen nicht schließen. "Die Mannschaften kann man nicht vergleichen. Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen, aber am Donnerstag wartet ein ganz anderes Spiel", betonte Rapids Kapitän. Gegen Dinamo wird der in Ried gesperrte Mario Sonnleitner wieder dabei sein.

"Wenn wir schon schlecht kicken, dann wollen wir zumindest die drei Punkte"

Die Austria zeigte gegen Wolfsberg eine schwache Vorstellung und kam ebenfalls erst aus einer Standardsituation durch Alexander Grünwald (76.) zu einem "dreckigen Sieg" (Grünwald). Die Kärntner haderten nach der Partie wiederholt mit mangelnder Effizienz sowie Entscheidungen des Referee-Teams. Auch beim Freistoß zum 0:1 sahen die WAC-Akteure kein Foulvergehen, dafür einen nicht gegebenen Elfer nach einem Windbichler-Handspiel.

Aufregung herrschte nach Schlusspfiff auch auf dem Spielfeld, nachdem WAC-Verteidiger Daniel Drescher auf Austrias Larry Kayode nicht gut zu sprechen gewesen war. Nach einem kurzen Handgemenge beruhigten sich die Profis wieder. Austrias Kapitän Robert Almer wollte sich damit nicht groß befassen und überraschte mit kritischen Aussagen zur Leistung seiner Elf.

So wollte der ÖFB-Teamtorhüter nicht von einem Arbeitssieg sprechen. "Weil wir die Tugenden dafür lange nicht gezeigt haben." Vor allem spielerisch sei noch viel Potenzial nach oben. "Das hat zu Beginn der Saison teilweise schon besser funktioniert", meinte Almer. Sein Trainer Thorsten Fink sprach ebenfalls von keinem guten Spiel seiner Mannschaft.

Nach einer Stunde nahm der Deutsche mit den Hereinnahmen von Marco Meilinger und Roi Kehat mehr Risiko und wurde dafür belohnt. "Die Wechsel waren ein Signal. Wenn wir schon schlecht kicken, dann wollen wir zumindest die drei Punkte", sagte Fink, auf dessen Team nun das schwere Auswärtsspiel in Altach wartet.

Der WAC reiste laut Dietmar Kühbauer erneut "mit einem guten Spiel, aber keinen Punkten" heim ins Lavanttal. Am Samstag geht es nun zu Hause gegen den Vorletzten Ried. "Wir werden nicht aufgeben und weiterarbeiten. Auf uns wartet ein sehr wichtiges Spiel", betonte Kühbauer.

Im Vorjahr rangierte Wolfsberg nach zehn Runden mit acht Siegen und 24 Punkten noch an der Tabellenspitze, heuer gelang bis dato erst ein voller Erfolg bei fünf Zählern. Auswärts ist der WAC nun schon ein Jahr sieglos. "Bei uns ist der Wurm drinnen", sagte Routinier Joachim Standfest und meinte damit vor allem die mangelnde Torausbeute: "Viel anders als im letzten Jahr spielen wir jetzt auch nicht."

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apa