07.10.2015 13:14 Uhr

Milliardär kündigt Anzeige gegen Blatter an

Chung Mong-Joon kündigt Anzeige gegen Sepp Blatter an
Chung Mong-Joon kündigt Anzeige gegen Sepp Blatter an

In der Schlammschlacht um das Präsidenten-Amt beim Fußball-Weltverband FIFA holt der unter Druck geratene Südkoreaner Chung Mong-Joon zum Gegenschlag gegen Amtsinhaber Joseph S. Blatter (Schweiz) aus.

"Er gibt sein Gehalt nicht preis und betreibt eine heimlichtuerische Geschäftsführung. Deswegen plane ich, Herrn Blatter wegen Unterschlagung und Veruntreuung anzuzeigen", sagte der frühere FIFA-Vizepräsident am Mittwoch auf der Sports Leaders Convention in London: "Herr Blatter ist ein Heuchler und ein Lügner."

Chung hatte bei einer Pressekonferenz in Seoul mitgeteilt, dass er mit einer 19-jährigen Sperre durch die Ethikkommission der FIFA rechne. Damit würde er aus dem Rennen um die Nachfolge von Amtsinhaber Blatter ausscheiden. Chung werden Verstöße im Zusammenhang mit Südkoreas gescheiterter Bewerbung für die WM 2022 vorgeworfen. Laut Chung sei der Fall 2010 zu den Akten gelegt und erst nach seiner Kandidatur für das FIFA-Spitzenamt neu aufgerollt worden. Er war bis 2011 auch Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees.

Bislang drei Kandidaten

Ungeachtet seiner drohenden Ausbootung als Kandidat unterstrich Chung in London seinen Willen zu Reformen bei der FIFA: "Das FIFA-Abzeichen ist zu einem Symbol der Schande geworden. Ich möchte es wieder zu einem Symbol des Stolzes machen.

Chung gehört zum Kreis von bislang drei angetretenen Kandidaten für die Nachfolge von Blatter. Neben dem Asiaten wollen sich auch der ebenfalls angezählte UEFA-Chef Michel Platini sowie der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein auf dem FIFA-Kongress am 26. Februar 2016 in Zürich zur Wahl stellen.

sid