22.10.2015 10:54 Uhr

Brüllende Wölfe, schläfrige Pariser

Juventus scheitert an der deutschen Wand und offenbart altbekannte Schwächen. Die PSV verzweifelt und verfällt in einen kollektiven Tiefschlaf. Die Pariser geben sich derweil wie zahme Kätzchen. Die Pressestimmen.

Italien:

Die Deutschen machten es Allegris Mannschaft schwer, das Tor zu treffen. Die Borussia verzichtete auf alle Angriffsbemühungen und verschanzte sich in der eigenen Hälfte. Juve brachte den Gegner nur zwei Mal von außerhalb des Strafraums in Bedrängnis. In der Endphase erhöhte Turin zwar den Druck, doch Sommer sollte nicht mehr viel zu tun bekommen. (Gazzetta)

Juventus wieder ohne Tor! Die deutsche Wand hält! Die Krise in der Offensive bleibt. Es ist ein Problem, das Allegri lösen muss. Schuberts Teutonen errichteten eine Mauer und entreißen Juventus einen Punkt. Turin bestimmte das Spiel, findet auf den letzten Metern aber keine Lösungen. (Tuttosport)

Juve kann die deutsche Abwehr nicht knacken. Es fehlt das gewisse Extra vor dem Tor. Zwölf Ecken, eine unendliche Anzahl von Torschüssen, aber kein Ertrag. Die Alte Dame zeigte großen Willen, allerdings nur wenig Klarheit. (La Stampa)

Niederlande:

Dost verwundet die PSV! In den ersten Minuten schien es, als würde Wolfsburg der PSV weglaufen. Aber dann kam das Spiel in ruhigere Gewässer und Eindhoven wurde gelegentlich gefährlich. Doch die PSV startete wieder schlecht in die zweite Hälfte und nach Zoets bescheidener Parade war es für Dost ein Kinderspiel, sein erstes Champions-League-Tor zu erzielen. Zehn Minuten später war das Spiel in der mäßig gefüllten Arena gelaufen. (Telegraaf)

Brüllende Wölfe blasen die PSV vom Feld. Cocus Mannschaft wollte das Spiel kontrollieren. Das funktionierte gut – bis zu dem Moment des kollektiven Tiefschlafs. Keine Konzentration, zu wenig Leistung, kaum Tempo und keine offensive Gefahr und ein verschossener Elfmeter. Die PSV war einfach zu schlecht, um einem großartigen Team Widerstand zu leisten. (Volkskrant)

Spanien:

Keine Sternstunde in Paris! Real hatte die klareren Chancen, war aber nicht imstande, Kevin Trapp zu bezwingen. Es gab einzelne Momente der Aufregung, doch letztendlich war das Spiel nur wie das Essen eines milden Eintopfs. Es wurde gekocht, aber es fehlte der Geschmack. Toni Kroos zeigte seine beste Leistung der Saison und übernahm das Kommando. (Marca)

Eigentlich kam Real in den Prinzenpark, um eine Tragödie zu erleiden. Doch sie verließen das Stadion gestärkt. Benitez wurde in den letzten Woche viel kritisiert, doch sein Team bestätigte seine Idee vom Spiel. PSG bewies einmal mehr, dass es ein Team der großen Namen ist. Sobald der Ball im Spiel ist, fehlen ihnen Lichtjahre zu den Großen des Kontinents. (El Mundo Deportivo)

Frankreich:

Paris schläft noch! Einen Monat lang sprachen sie von diesem Spiel. Einen Monat sprachen sie nur von Real. Jedes andere Spiel sollte als Vorbereitung auf dieses Spiel dienen. Und dann spielte PSG mit geschlossenen Augen und angezogener Handbremse. Sie haben nur geschnurrt – wie eine Katze. Die sind meistens süß und landen oft auf Instagram. Außer sie schlafen 20 Stunden am Tag. Das ist genau das Problem von Paris. Sie schlafen einfach zu viel. (So Foot)

Paris bekommt die Grenzen aufgezeigt. Mehrere Faktoren zeigen die Unfähigkeit der Pariser. Die Defizite waren sowohl technischer als auch mentaler Natur. Die Offensive existierte nicht, der Respekt vor Real war zu groß. (L'Equipe)

England:

Das bekommt man für 75 Millionen Euro! De Bruyne rettet mit seinem Last-Minute-Tor den Tag und erweckt Citys Europapokal-Saison zum Leben. Wenn man genug Geld investiert, entstehen meistens Lösungen. Nach 90 Minuten war der linke Fuß des Kevin De Bruyne die Lösung für Manchester City. Sie haben ihre Ziele in diesem Wettbewerb selten erreicht, aber jetzt haben sie ihr Schicksal selbst in der Hand. (DailyMail)

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wfb