30.10.2015 10:45 Uhr

Scholes schießt gegen van Gaal

Paul Scholes (r.) spielte seine komplette Karriere für Manchester United und war anschließend Co-Trainer
Paul Scholes (r.) spielte seine komplette Karriere für Manchester United und war anschließend Co-Trainer

Manchester Uniteds Vereinsikone Paul Scholes hat die defensive Ausrichtung des Teammanagers Louis van Gaal scharf kritisiert. Unter dem Niederländer hätte er nach eigener Aussage nicht gerne gespielt.

Zwar lobte der mittlerweile 40-Jährige die Defensive, die "brillant eingestellt" sei. Allerdings bleibt seiner Meinung nach dabei die Offensive auf der Strecke: "Es fehlt an Kreativität und Risiko. Es ist eine Mannschaft, gegen die man nicht gerne spielt, weil sie sehr gut organisiert und strukturiert spielt. Aber es wirkt manchmal, als wolle van Gaal nicht unbedingt gewinnen. In so einem Team hätte ich nicht gerne gespielt", sagte Scholes zum "BBC Radio Manchester".

In der Tat ist United die offensivschwächste Mannschaft in der Spitzengruppe der Premier League: Erst 15 Tore erzielte van Gaals Team in zehn Spielen. Ein Hauptziel der öffentlichen Kritik ist Wayne Rooney - nicht zuletzt nach seinem verschossenen Elfmeter am Mittwoch beim League-Cup-Aus gegen Middlesbrough.

Rooney-Kritik ärgert Scholes

Dass sein früherer Teamkollege wegen seiner durchwachsenen Leistungen in dieser Saison derzeit schwer in der Kritik steht, kann Scholes allerdings überhaupt nicht nachvollziehen: "Ich habe mir das Derby am Sonntag angesehen und wie sich Rooney bewegt hat, war brillant. Aber wenn er in so einer Mannschaft steht, bekommt er einfach keine Bälle und keine Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Da reißt man sich doch schon nach 20 Minuten die Haare aus vor Frust."

Nicht einmal andere große Stürmer könnten seiner Meinung nach bei dieser Grundausrichtung Akzente setzen: "Ich habe mit unglaublichen Mittelstürmern zusammengespielt und ich glaube, keiner von ihnen könnte in dieser Mannschaft glänzen. Kein Ruud van Nistelrooy, kein Andy Cole, kein Dwight Yorke, kein Teddy Sheringham..." Harte Worte!

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Jochen Rabe