Wieder einmal lautet die Tabellenspitze in der Türkei: Istanbul vor Istanbul vor Istanbul. Die drei großen Klubs Beşiktaş, Galatasaray und Fenerbahçe scheinen nach namhaften Neuverpflichtungen im Sommer den Titel wieder einmal unter sich auszumachen. In der Länderspielpause wirft weltfussball einen Blick auf Europas Ligen. Heute: die türkische SüperLig.

Die Meisterschaft in der Türkei geht seit 1985 bis auf die Ausnahme Bursaspor vor fünf Jahren immer über einen der drei großen Istanbuler Klubs. Am längsten von ihnen wartet Beşiktaş auf einen Triumph. Zuletzt reichte es im Jahr 2009 für den Titelgewinn in der SüperLig. In diesem Jahr könnte es mal wieder klappen mit dem großen Wurf gegen die Dauerrivalen aus derselben Stadt. Nach elf gespielten Runden steht Beşiktaş auf Rang eins mit zwei Zählern vor Fenerbahçe und ganzen fünf vor Galatasaray.

Der Aufschwung der Schwarzen Adler ist in einem Atemzug mit dem von Nationalmannschafts-Rückkehrer Mario Gómez zu nennen. Der Wechsel des 30-Jährigen an den Bosporus entpuppte sich mit bisher acht Treffern in elf Ligaspielen als Glücksgriff. Der Ex-Bayernstürmer findet in der Offensivabteilung von Beşiktaş insbesondere im Zusammenspiel mit Quaresma und Top-Vorbereiter Oğuzhan Özyakup zurück zu alter Treffsicherheit.

Gomez als Glücksgriff

Dabei liefert er sich aktuell mit Altmeister Samuel Eto'o von Antalyaspor ein Rennen um die Führung in der Torjägerliste. Seinen größten Auftritt legte Gómez bislang im Stadtderby und Spitzenspiel gegen Fenerbahçe hin, als er seine Farben mit zwei Treffern zur Tabellenführung köpfte. Die Ex-Bundesligaspieler Gökhan Töre und Andreas Beck sind weitere Aktivposten bei den Schwarz-Weißen.

Dahinter streiten sich mit Fener und Gala die zwei erfolgreichsten Klubs der türkischen Ligageschichte um die erste Verfolgerrolle. Die prominent verstärkte Fenerbahçe-Elf von Coach Vítor Pereira überzeugt bisher mit Abwehrstärke. Die beste Defensive der Liga hat bislang viermal 1:0 gewonnen, auch in der Europa League spielt sie regelmäßig "zu Null".

Van Persie und Co. bringen Stabilität

Die klangvollen Neuzugänge wie Robin van Persie, Nani oder Simon Kjær finden immer besser zusammen und strahlen eine hohe Stabilität im Spiel gegen den Ball aus. Gelingt es den Kanarienvögeln, diese Sicherheit gepaart mit der internationalen Klasse in der Offensivreihe beizubehalten, bleiben sie ein Top-Anwärter auf den 20. Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Mit Galatasaray ist auch der ruhmreichste Klub der SüperLig noch voll dabei im Kampf um die Ligaspitze. Zwar unterlag die Elf um Lukas Podolski, der es immerhin schon auf fünf Ligatreffer bringt, jüngst mit 3:4 beim Underdog Çaykur Rizespor, doch wird das die Rot-Gelben nicht lange aus der Bahn werfen. Gala wirkt in dieser Spielzeit sowohl in der Breite als auch in der Spitze gut aufgestellt und hat so offenkundig gute Arbeit auf dem Transfermarkt geleistet. Die Löwen werden in der ersten vollen Spielzeit von Hamza Hamzaoğlu wohl bis zum Ende um die Titelverteidigung mitspielen.

Eto'o kann's auch mit 34 noch

Weitere Notizen aus der SüperLig: Samuel Eto'o hält seinen Klub Antalyaspor mit bisher neun von 16 Ligatoren im Mittelfeld der Tabelle, bei Traditionsverein Trabzonspor wurde nach nur vier Punkten aus den letzten sieben Spielen Coach Shota Arveladze gefeuert.

Eskişehirspor schlittert mit dem harmlosesten Angriff (trotz fünf Treffer von Theofanis Gekas) und der schlechtesten Abwehr der Liga (7:24 Tore) dem sicheren Abstieg entgegen.

Mehr dazu:
>> Die Tabelle der SüperLig
>> Die Torjäger in der SüperLig

Mats-Yannick Roth

Der Fahrplan für den weltfussball-Ligen-Check:

10.11. Portugal: Primeira Liga
11.11. Niederlande: Eredivisie
12.11. Türkei: SüperLig
13.11. Russland: Premier Liga
16.11. Frankreich: Ligue 1
17.11. Italien: Serie A
18.11. Spanien: Primera División
19.11. England: Premier League