20.11.2015 15:02 Uhr

Beckenbauer-Attacke: DFB reagiert verhalten

Rauball (l.) und Koch reagieren verhalten auf die Kritik
Rauball (l.) und Koch reagieren verhalten auf die Kritik

Die DFB-Interimspräsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch haben nur sehr verhalten auf die scharfe Kritik von Franz Beckenbauer reagiert. "Mit Blick auf die Korrespondenz stellen sich au‎s unserer Sicht die Dinge etwas anders dar", teilten beide in einer gemeinsamen Stellungnahme mit: "‎Wir sind aber natürlich bereit und willens, die offensichtlichen Irritationen in einem persönlichen Gespräch mit Franz Beckenbauer auszuräumen."

Der Kaiser hatte im Interview mit der Süddeutschen Zeitung die DFB-Spitze attackiert. Er warf Koch und Rauball vor, sie hätten via Fernsehen ein von ihm angebotenes persönliches Gespräch über die Vorwürfe in Zusammenhang mit der WM-Vergabe abgelehnt. "Was ist denn das für ein Niveau?", klagte Beckenbauer.

"Das Interview, das am morgigen Tage (Samstag, d. Red.) erscheinen soll, ist uns bislang nicht in voller Länge ‎bekannt. Von daher ist es im Moment nicht möglich und nicht zielführend, darauf öffentlich in Einzelheiten einzugehen", teilten Koch und Rauball mit: "‎Wichtig ist und bleibt: Wir brauchen eine umfassende Aufklärung des Sachverhalts mit Unterstützung von Franz Beckenbauer. Die Ermittlungen von Freshfields stehen weiter an erster Stelle.‎"

Die DFB-Führung hatte Beckenbauer als Präsidenten des WM-Organisationskomitees 2006 wegen des von ihm unterschriebenen Vertragsentwurfs mit dem früheren FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner zuvor öffentlich scharf gerügt. Rauball hatte das Dokument als "möglichen Bestechungsversuch" gewertet. Koch hatte Beckenbauer öffentlich aufgefordert, sich intensiver in "die Aufklärung der Vorgänge" einzubringen.

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sid