25.11.2015 15:50 Uhr

Rapid will auch Gruppensieg fixieren

In Wien gab es einen Überraschungssieg von Rapid
In Wien gab es einen Überraschungssieg von Rapid

Rapid hat schon den ersten Matchball im Kampf um den Aufstieg in der Europa League genützt. Im Duell beim spanischen Topverein Villarreal am Donnerstag (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) können die Grün-Weißen nun auch den Gruppensieg vorzeitig fixieren. Mit einem Remis im Estadio El Madrigal wäre man in Pool E bereits vor dem letzten Spiel nicht mehr von Platz eins zu verdrängen.

Die Rapidler stiegen mit einem guten Gefühl und viel Selbstvertrauen am Mittwoch ins Flugzeug. Der 6:1-Kantersieg in Mattersburg samt Galavorstellung vor der Pause mit fünf Toren gab viel Auftrieb. "Wir fliegen nicht hin, um uns nur die Stadt anzuschauen, sondern wollen schon etwas mitnehmen", gab Florian Kainz die Marschroute vor. Der Neo-ÖFB-Teamspieler ist eine absolute Konstante im Rapid-Spiel und aktuell in Topform. Auch der Tabellenvierte der Primera División soll das zu spüren bekommen.

Villarreal wird aber ziemlich sicher nicht so auftreten wie die Burgenländer im Pappelstadion, zu erwarten ist eine völlig andere Partie. Die Leistung des Halbfinalisten der Champions League beim ersten direkten Duell in Wien darf man nicht überbewerten, da hatte Coach Marcelino kräftig durchrotiert und prompt eine 1:2-Niederlage kassiert. "Das erste Spiel ist gar kein Gradmesser, Villarreal ist extrem heimstark", weiß Rapid-Trainer Zoran Barisic.

Seine Elf sei daher klarer Außenseiter. "Wir treffen auf einen ganz starken Gegner, der unbedingt Erster werden will. Sie sind absoluter Favorit", sagte der Coach der Hütteldorfer. Dem konnte auch Mario Sonnleitner nur zustimmen. "Villarreal ist eine spanische Spitzenmannschaft mit sehr viel Qualität. Dadurch, dass wir das Heimspiel gewonnen haben, wollen sie sich sicher rächen und zeigen, dass sie die Nummer eins in der Gruppe sind", vermutete der Rapid-Abwehrchef.

Die Grün-Weißen wollen aber dafür sorgen, dass sie weiter von der Spitze lachen, ins Spiel gehen sie mit drei Punkten Vorsprung auf die Spanier. "Wir müssen kompakt sein im Defensivspiel, Zweikämpfe und zweite Bälle gewinnen und uns vor allem auch trauen, in die Offensive zu gehen und Fußball zu spielen", gab Barisic die Marschroute vor. Nicht mithelfen können neben den verletzten Thomas Schrammel und Andreas Kuen auch die angeschlagenen Louis Schaub und Philipp Huspek. Der Einsatz von Thanos Petsos ist fraglich.

"Wollen die weiße Weste behalten"

Villarreal ließ der Niederlage gegen Rapid in Wien drei Siege folgen und ist nun ebenfalls auf Kurs Richtung Aufstieg. Ein Punkt gegen Rapid würde das Weiterkommen sichern. Um zumindest den zu holen, wird Villarreal-Trainer Marcelino wohl auf seine stärkste Formation setzen und vertraut auf die Heimstärke. Im El Madrigal hat seine Elf in den jüngsten acht Europacup-Gruppenspielen sieben Siege und ein Remis geholt.

Die von 1.700 Anhängern begleiteten Rapidler haben eine andere Serie zu verteidigen. Nach vier Siegen aus vier Spielen sind sie in der Europa League als einziges Team neben Napoli noch makellos. "Es wird nicht einfach, aber wir wollen unsere weiße Weste unbedingt behalten", sagte Kapitän Steffen Hofmann.

Sollte man die Erfolgsserie im Gruppenfinish fortsetzen und alle sechs Partien gewinnen, was bisher erst sechs Mal (zwei Mal dabei von RB Salzburg) geschafft wurde, hätte das mehrere positive Auswirkungen. Zu den bereits eingespielten 7,34 Millionen Euro kämen weitere 720.000 Euro an Siegprämien hinzu, zudem würde die UEFA eine halbe Million für den Gruppensieg springen lassen und Österreich hätte in der Saison 2017/18 wieder fünf Plätze im Europacup.

Der Gruppensieg hätte auch für die Auslosung große Bedeutung, bleiben einem dann doch übrigen Tabellenersten sowie die vier besten "Umsteiger" aus der Champions League erspart. "Es ist jetzt unser Ziel, Gruppensieger zu werden, dann ist die Ausgangsposition besser, um im Sechzehntelfinale auch noch weiterzukommen", ist sich Sonnleitner bewusst.

Ein Sieg gegen Villarreal wäre der erste in Spanien im Europacup überhaupt in der sechsten Partie und das ausgerechnet in Rapids 250. UEFA-Bewerbspiel. Der äußerst turbulente Landeanflug in Castellon aufgrund des starken Windes am Mittwochmittag ist hoffentlich kein schlechtes Omen.

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apa/red