29.11.2015 10:22 Uhr

Salzburger Frust trotz Tabellenführung

Bei RB Salzburg läuft es in der Bundesliga derzeit nicht nach Wunsch. Nach dem 1:1-Remis am Samstagabend im Lokalderby beim SV Grödig stand die Elf von Trainer Peter Zeidler zwar vorerst punktegleich mit der Wiener Austria und dem besseren Torverhältnis an der Tabellenspitze. Die spielerischen Darbietungen sind für die hochgesteckten Ambitionen der "Bullen" aber dürftig.

"Es waren beide Halbzeiten schlecht. Es war ein sehr schlechtes Fußballspiel, nicht schön anzusehen", schimpfte Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger nach dem frustrierenden Abend. Die Salzburger verspielten nicht nur eine 1:0-Führung. Sie vermochten es auch nicht, Druck auf die erst am Sonntag in Ried spielende Wiener Austria aufzubauen.

Dabei war der Spielverlauf für den Titelverteidiger ideal: Ein Kopfball von Jonatan Soriano fand über die Brust von Grödigs Matthias Maak nach einer Viertelstunde den Weg ins Tor. In der Folge verabsäumten es die Gäste jedoch trotz einiger Möglichkeiten nachzulegen. "Wir haben in keiner Phase die Kontrolle im Spiel gehabt. Wir haben uns nicht in der gegnerischen Hälfte festsetzen können", befand Hinteregger.

"Nicht wirklich ein Spielaufbau vorhanden"

Verteidiger-Kollege Christian Schwegler, seit über sechs Jahren im Salzburg-Dress, war ähnlich kritisch. "Es war nicht wirklich ein Spielaufbau vorhanden. Wir haben zu schnell die Bälle nach vorne geschlagen, nur dieses Mittel angewendet. Damit hatte Grödig gar keine Probleme, wir hätten ein bisschen variabler spielen müssen."

Der SV Grödig bleibt hingegen zu Hause eine Macht. Seit sechs Spielen ist die Mannschaft von Peter Schöttel im Stadion am Fuße des Untersberg ungeschlagen. Das Premierentor des Ex-Lieferingers Martin Rasner in der Bundesliga bedeutete zudem den zweiten Punktgewinn im zehnten Duell mit dem Lokalrivalen.

In der 55. Minute tauchte der 20-Jährige im Rückraum auf und bezwang Alexander Walke. "Da haben wir geschlafen", meinte der Salzburg-Keeper. Man sei zuvor "in keinen einzigen Zweikampf" gekommen, legte Andreas Ulmer nach. Zeidler vermisste einmal mehr die fehlende Abstimmung in der Hintermannschaft. "Solange wir das nicht gemeinsam verteidigen, werden wir immer wieder Gefahr laufen, solche Tore zu bekommen", erklärte der Salzburg-Coach. Erst in zwei Spielen dieser Bundesliga-Saison ist der Ligakrösus ohne Gegentor geblieben.

Auch die spätere Einwechslung der schmerzlich vermissten Kreativspieler Naby Keita und Takumi Minamino änderte am Ausgang nichts mehr. Bei Grödig war zuvor Stürmer Roman Wallner eingetauscht worden. Der 33-jährige Routinier belebte die Grödiger Angriffsbemühungen sichtlich. "Er hat die Verteidiger bearbeitet und viel versucht. Wir waren dann in unseren Angriffen zielgerichteter", lobte Schöttel, der zufrieden bilanzierte: "Wir haben Salzburg einen rassigen Fight geliefert."

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apa