29.11.2015 18:45 Uhr

Ried beendet Austrias stolze Serie

SV Ried siegte mit 4:2 über die Austria
SV Ried siegte mit 4:2 über die Austria

Mit einem verdienten 4:2-Erfolg über Titelkandidat Austria Wien hat die SV Ried am Sonntag ein deutliches Statement im Abstiegskampf abgegeben. Die Oberösterreicher, die in einer hochintensiven Partie stets vorlegten und ihre Pausenführung nicht mehr hergaben, überholten damit wieder den WAC. Die Austria ist hingegen ihre Tabellenführung vorerst los und wurde von Titelverteidiger RB Salzburg an der Spitze abgelöst.

Die Wiener kassierten die erste Niederlage nach bewerbsübergreifend neun ungeschlagenen Spielen in Folge (sieben Mal Bundesliga und zwei Mal ÖFB-Cup) bzw. seit 19. September (0:2 bei Sturm Graz) und rutschten hinter die punktegleichen Salzburger auf Rang zwei zurück.

Ried lieferte durch Gernot Trauner (7.) und Thomas Murg (15.) schon zu Beginn der Partie eine deutliche Kampfansage, auf welche die Gäste dank Roi Kehat (11.) und Alexander Gorgon (22./Elfmeter) zwei Mal die richtige Antwort fanden. Nach weiteren Rieder Treffern von Dieter Elsneg (32./Elfmeter) und erneut Murg (54.) konnte die Austria aber nicht mehr nachlegen. Die Torausbeute fiel aus Rieder Sicht ungewöhnlich aus, zwei Treffer waren in den Partien dieser Saison bisher das höchste der Gefühle.

Fünf Tore schon vor der Pause

Die Partie jedenfalls dürfte 3.231 Zuschauer trotz nasskaltem, windigen Wetter erwärmt haben. Die Austria verzeichnete zwar die erste Chance durch den Ex-Rieder Marco Meilinger (6.), dennoch gerieten die Veilchen nach einer perfekten, blitzschnellen Umschaltaktion der Hausherren in Rückstand: Trauner verwertete die ideale Flanke von Oliver Kragl volley zum 1:0 (7.).

Es war der Auftakt zu einer offen geführten und ungewöhnlich turbulenten Begegnung. Nur vier Minuten später gab Kehat mit einem gefühlvollen Volleytor aus 18 Metern an die Unterkante der Latte die ideale Antwort der Austria - Ried-Keeper Thomas Gebauer war ohne Chance (11.).

Der Schlagabtausch setzte sich danach munter fort: Murg schloss einen weiteren Konter aus kurzer Distanz zur 2:1-Führung für Ried ab, Austria-Torhüter Osman Hadžikić kam zwar an den Ball, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend ablenken (15.). Kurz darauf musste die Partie für rund fünf Minuten unterbrochen werden, weil Feuerwerkskörper aus dem Austria-Fansektor auf das Feld geflogen waren.

Ein fragwürdiger Elfmeter nach einem Zweikampf zwischen Thomas Reifeltshammer und Austria-Goalgetter Olarenwaju Kayode brachte den Gästen kurz danach die Chance auf den neuerlichen Ausgleich, den sich Gorgon nicht entgehen ließ (22.). Der erfolgreiche Penalty-Schütze hält nach fünf Elfmetern in dieser Saison damit weiter bei 100 Prozent Trefferquote. Wesentlich klarer war die Elferfrage in der Folge auf der Gegenseite: Richard Windbichler räumte Florian Hart aus dem Weg und Elsneg verwertete vom "Punkt" souverän (32.).

Austria scheitert am Aluminium, Ried trifft erneut

Die Austria blieb aktiv und hatte durch Lattenschüsse von Lukas Rotpuller (34.) und Gorgon (44.) noch vor der Pause zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten. Ließen sich diese beiden noch unter Pech subsumieren, war es kurz nach der Pause aber auch Unvermögen: In der 52. Minute scheiterte erst Gorgon per Kopf aus wenigen Metern am glänzend disponierten Gebauer, dann hämmerte Kehat den Ball aus kürzester Entfernung an die Querlatte (52.).

Die Strafe folgte prompt. Rotpuller ließ sich an der Mittellinie den Ball von Elsneg abluchsen, der schickte Murg in die Tiefe und bereitete so perfekt das 4:2 für Ried vor (54.). Doch auch davon zeigten sich die Wiener nicht entmutigt. In der 56. Minute entschied sich Kayode vor Gebauer jedoch für ein technisches Gustostückerl und gegen den direkten Abschluss, danach schnappte sich der beherzte Rieder Schlussmann einen Stanglpass von Alexander Grünwald (62.), und schließlich kam Kayode nach Gorgon-Zuspiel zu spät (69.). Erst danach ebbte der Druck der Gäste zunehmend ab.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Bundesliga 

apa/red