06.01.2016 12:20 Uhr

Verletzungs-Fluch: Klopp hinterfragt sich

Jürgen Klopp muss weitere Verletzte beklagen
Jürgen Klopp muss weitere Verletzte beklagen

Jürgen Klopp beklagt bei Liverpool weitere Verletzte. Deshalb hielt sich seine Freude über den 1:0-Sieg am Dienstagabend im Halbfinal-Hinspiel des League Cups bei Stoke City auch in Grenzen.

Klopp stand mit verschränkten Armen buchstäblich im Regen und verstand die Welt nicht mehr. Spielmacher Coutinho und Abwehrspieler Dejan Lovren humpelten bereits vor der Pause im Britannia Stadium vom Feld, die beiden Leistungsträger mussten sich von der medizinischem Abteilung die Oberschenkel in Eis und Folie packen lassen. Die Verletzungsmisere nimmt dramatische Ausmaße an.

"Wir haben zwei schwere Verletzungen zu beklagen, die einen Schatten auf unseren Sieg werfen. Deshalb hält sich meine Freude in Grenzen", sagte der Trainer der Reds mit bittersüßer Miene. Coutinho und Lovren vergößern das Lazarett der Reds und fehlen Klopp mit ziemlicher Sicherheit in den wichtigen Liga-Duellen gegen Spitzenreiter Arsenal und Manchester United.

Scheißwort des Jahres

"Das ist sehr bitter", sagte Klopp, der bereits zum Jahresende nach dem 1:0 gegen das Überraschungsteam Leicester City "hamstring" (Oberschenkel) zu seinem persönlichen Unwort des Jahres gekürt hatte: "Ich kannte das Wort nicht, bevor ich nach England gekommen bin, aber 'hamstring' ist für mich das Scheißwort des Jahres. Es heißt immer nur hamstring, hamstring, hamstring."

Dass sich die Geschichte am Dienstag wiederholte und sich der Hamstring-Fluch bei den Reds fortsetzt, hat Klopp nachdenklich gemacht. "Ich übernehme die volle Verantwortung für diese Verletzungen", sagte der 48-Jährige, der zehn Ausfälle wegen Oberschenkel-Verletzungen beklagt. Darunter befinden sich auch seit längerem sein torgefährlichster Stürmer Daniel Sturridge und Abwehrchef Martin Skrtel sowie Jordan Henderson, Divock Origi und Danny Ings.

Trainingsmethoden auf dem Prüfstand

Bereits vor dem Drittrundenspiel im FA Cup beim viertklassigen Klub Exeter City am Freitag will Klopp die Lage bei den Reds gründlich analysieren und stellt dabei offensichtlich auch seine Trainingsmethoden auf dem Prüfstand. "Wir müssen sehen, ob wir etwas ändern müssen, ob die Belastung im Training möglicherweise zu groß ist", sagte Klopp.

Freuen konnte sich der frühere Dortmunder Coach nach dem Abpfiff immerhin, dass sich eine weitere Verletzung des starken Kolo Touré in der Schlussphase lediglich als Krampf herausstellte. Zudem war Klopp zufrieden, dass sein Team eine "gute Reaktion" auf die 0:2-Pleite in der Liga bei West Ham United gezeigt hatte: "Danach war ich wirklich wütend, heute bin ich stolz."

Am 26. Januar will er - hamstring hin oder her - im Rückspiel seine erstes Pokal-Finale auf der Insel perfekt machen, in dem er am 28. Februar in Wembley auf Everton oder Manchester City treffen würde.

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sid