23.01.2016 10:15 Uhr

Gorgon reizt "beste Liga der Welt"

Bekommt Alexander Gorgon bald stärkere Gegner als die Admira?
Bekommt Alexander Gorgon bald stärkere Gegner als die Admira?

Alexander Gorgon wird die Austria verlassen. Offen ist aber nach wie vor der Zeitpunkt seines Abschiedes vom Tabellenzweiten der Bundesliga. Bis jetzt hat der Herbst-Toptorschütze der Wiener kein konkretes Angebot vorliegen, bis zum Transferende am 31. Jänner kann aber noch viel passieren. Coach Thorsten Fink hofft auf einen Verbleib des 27-Jährigen bis Saisonende.

"Es ist wahrscheinlich, dass ich wechsle, aber es liegt noch nichts Konkretes auf dem Tisch. Ich muss erst einmal sehen, ob sich wirklich jemand um mich bemüht", gab Gorgon im am Samstag zu Ende gegangenen Trainingslager der Violetten in Belek Einblick. Die 2. Bundesliga ist kein Thema. "Ich will es wirklich wissen und strebe eine erste Liga an", so Gorgon.

Die deutsche Bundesliga sei als "beste Liga der Welt" reizvoll. "Ich versteife mich aber nicht auf Deutschland", betonte Gorgon. Der Wiener ist gar für einen Transfer auf einen anderen Kontinent offen. "Ich bin bereit für ein neues Abenteuer, würde gerne sogar eine neue Sprache lernen und habe keine Angst vor einer neuen Kultur." Da seine beiden Kinder noch sehr klein sind, wäre es auch aus familiärer Sicht ein guter Zeitpunkt.

Aus sportlicher Sicht steht Gorgon vor einer schwierigen Entscheidung. Transfers im Winter sind immer mit einem Risiko verbunden. "Du kommst in ein neues Umfeld, eine neue Liga, wo die Saison vielleicht schon begonnen hat und hast einen Trainer, der seine Mannschaft schon im Kopf hat. Dann spielst du vielleicht die ersten Monate nicht, das muss man alles einkalkulieren", erklärte Gorgon.

Im Sommer ablösefrei

Im Sommer läuft sein Vertrag bei der Austria aus, dann kann er ablösefrei wechseln und hätte, was seine nächste Karrierestation betrifft, die Qual der Wahl. "Es ist einfacher, wenn du vom ersten Tag an bei der Mannschaft bist und der Trainer sich ein Bild von dir machen kann. So kennt man mich aus Videosequenzen, die Berater an die Vereine herantragen", weiß Gorgon.

Ein Verbleib bis Sommer in Wien ist daher denkbar. "Ich muss nicht zwanghaft jetzt wechseln. Wenn es nicht klappen sollte, mache ich hier das Beste daraus und vielleicht gelingt uns in der Liga ja noch eine Überraschung", sagte Gorgon. Der Meistertitel wäre ein tolles Abschiedsgeschenk nach mehr als 20 Jahren bei der Austria. "Ich bin zwar vielleicht im perfekten Fußballeralter, aber das Streben nach Jugend wird bei den Vereinen immer größer, da bist du mit 27 fast schon ein alter Haudegen. Für mich wird es daher Zeit, einen Tapetenwechsel zu machen", schilderte Gorgon seine Beweggründe.

Die Austria-Führung wünscht sich seinen Verbleib bis Saisonende. "Wir sind nicht angewiesen auf das Geld, das Gorgon bringen würde. Das ist das Wunderbare, es ist aber noch keine Garantie, dass er bleibt, denn wir nehmen schon auch große Rücksicht auf den Spieler", sagte Sportdirektor Franz Wohlfahrt.

Rotpuller bald wieder in der Türkei?

Mit Lukas Rotpuller ist auch die Zukunft eines weiteren Austrianers ungewiss, er hat ein vorerst nicht zufriedenstellendes Angebot eines türkischen Klubs vorliegen. Laut "Kronen Zeitung" handelt es sich um SüperLig-Aufsteiger Osmanlıspor FK. "Gorgon und Rotpuller sind zwei Leistungsträger. Der Verein muss wissen, wenn er Spieler verkauft, dann wird es nicht einfacher, die Ziele zu erreichen", sprach Coach Thorsten Fink Klartext.

Gorgon traf im Herbst elfmal - sechsmal vom Elfmeterpunkt - und ist damit zweitbester Liga-Torschütze. "Wenn man auf mein Torkonto schaut, kann man schon sagen, dass ich in der Form meines Lebens bin", sagte der Offensivspieler. Im Herbst verpasste er keine Partie, spielte in der Liga in 16 von 20 Spielen durch. "Ich glaube das Erfolgsgeheimnis ist, dass ich jetzt seit längerer Zeit verletzungsfrei bin und kontinuierlich arbeiten kann", schilderte Gorgon seine Sicht.

Der Plafond ist für ihn aber noch nicht erreicht. "Ich würde mir wünschen, dass ich noch ein bisschen konstanter spiele", sagte der Austrianer. Vor allem in Partien auf des Messers Schneide gelte es für ihn das Spiel noch mehr an sich zu reißen. Ob das im Frühjahr bei der Austria sein wird oder im Ausland werden die nächsten Tage zeigen.

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apa/red