28.01.2016 18:40 Uhr

ÖFB-Boss will Euphorie durch EM nützen

ÖFB-Präsident Leo Windtner will die EM-Teilnahme 2016 in Frankreich als Initialzündung für Infrastruktumaßnahmen in Österreich nützen. So sollen Planung und Bau eines Nationalstadions in Wien vorangetrieben werden. Dies erklärte der Oberösterreicher gegenüber "Sky".

"Wir wollen natürlich diesen Hype, den die Europameisterschaft ausgelöst hat, für den österreichischen Fußball nutzen. Dazu gehört, dass sicherlich auch die kleineren Vereine einen anderen Zulauf verspüren - das zeichnet sich ab, das war bei Großereignissen immer so - und dass andererseits die Fangemeinde des österreichischen Fußballs breiter aufgestellt wird", so Windtner.

"Wir merken auch, dass viele Menschen, die sich bis dato kaum für Fußball interessiert haben, auf einmal ganz enthusiastisch und von den Typen der Nationalmannschaft unwahrscheinlich fasziniert sind. Und es geht natürlich auch darum, dass wir für den Sport und die Sportinfrastruktur in Österreich damit Rückenwind bekommen und eine Offensive auslösen, die eine substanzielle Verbesserung für die Zukunft bringt."

Wunsch ist anstelle des Happel-Stadions etwas Neues entstehen zu lassen

Für den ÖFB-Boss gibt es dabei eine klare Priorität: "Der Wunsch ist ungebrochen der gleiche, anstelle des altehrwürdigen Ernst-Happel-Stadions etwas Neues entstehen zu lassen."

"Es gibt derzeit seitens des Sportministeriums einen Auftrag für eine Studie, inwieweit eine Sanierung möglich ist. Wir warten das natürlich ab, denn man braucht objektive Hintergründe, um Entscheidungen treffen zu können", so Windtner.

"Auf der anderen Seite haben wir diskrete Gespräche angesteuert. Aber wir haben ganz klar vereinbart: Wir wollen die Politik nicht drängen. Wir wollen hier nichts als Bittsteller, sondern als Verständniswerber auftreten, dass der österreichische Fußball sicherlich dringend ein Nationalstadion braucht."

Derzeit keine Chance am Standort Wien ein Finale zu bekommen

"Denn was rundherum in Europa entstanden ist, weist uns eigentlich als Underdog aus. Wir haben keine Chancen, am Standort Wien ein Finale der Europa League, schon gar nicht der Champions League zu bekommen", stellte der Verbandschef klar.

"Auch für die Europameisterschaft 2020 sind wir ohne Chance für die Bewerbung gewesen, wiewohl Wien natürlich ein bevorzugter Austragungsort ist. Alle kämen gerne nach Wien, alle lieben Wien - wir haben das letztes Jahr beim UEFA-Kongress gesehen - aber mit den derzeitigen Infrastrukturbedingungen des altehrwürdigen Ernst-Happel-Stadions haben wir keine Chance", sprach Windtner Klartext.

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red