03.02.2016 15:15 Uhr

Salzburg wollte nicht unmoralisch sein

Salzburg-Sportchef Christoph Freund bei der Bundesliga-Auftaktpressekonferenz
Salzburg-Sportchef Christoph Freund bei der Bundesliga-Auftaktpressekonferenz

Die Verantwortlichen bei RB Salzburg betrachten den geplatzten Wechsel von Munas Dabbur kurz vor Transferschluss nicht als Katastrophe. Sein Verein Grasshoppers Zürich hätte den Stürmer nur gegen eine "unmoralische Summe" abgegeben, erklärte Salzburg-Sportchef Christoph Freund am Mittwoch bei der Bundesliga-Auftaktpressekonferenz . "Aber da spielen wir nicht mit und werden auch in Zukunft nicht mitspielen."

Auf konkrete Zahlen eingehen wollte Freund nicht. Zuletzt waren zumindest sechs Millionen Euro als Ablöseforderung kolportiert worden. "Das sportliche Gesamtpaket" hätte definitiv gestimmt, sagte Freund über den 23-jährigen Teamspieler aus Israel, den man schon längere Zeit im Auge gehabt hätte. "Wir haben ihn vorher schon gekannt, Óscar García war schon mal sein Trainer. Aber bei einem Transfer im Winter ist es oft sehr, sehr schwierig, dass man eine Einigung erzielt mit allen Parteien."

Letztlich habe der Grasshoppers-Aufsichtsrat "ganz klar" entschieden, dass man den Spieler gegen die von Salzburg gebotene Summe nicht ziehen lassen werde. "Es ist halt nur ein bisschen hinausgezögert worden. Im Endeffekt ist die Entscheidung sehr spät gefallen", merkte Freund an. "Aber ich glaube, das ist auch teilweise nachvollziehbar. Sie sind Zweiter in der Schweiz, wo der zweite Platz auch noch für die Qualifikation der Champions League berechtigt. Sie hätten einen der wichtigsten Spieler kurzfristig abgegeben."

"Der Trainer ist sehr, sehr zufrieden mit dem Kader"

Darstellungen, wonach Neo-Coach García unbedingt noch personelle Verstärkung gefordert habe, widersprach der sportliche Leiter. "Der Trainer ist sehr, sehr zufrieden mit dem Kader. Natürlich diskutiert man über den einen oder anderen Spieler. Aber da waren wir uns von Anfang an einig, dass wir nur wen dazuholen, wenn uns das kurzfristig weiterhilft und stärker macht. Das hat es jetzt am Markt nicht gegeben." Óscar García hatte Dabbur während seiner Zeit als Trainer von Maccabi Tel Aviv bis Februar 2014 unter seinen Fittichen.

Auch Freund sieht den Kader sehr gut gerüstet für das Unternehmen Titelverteidigung. Der Abgang von Martin Hinteregger zu Borussia Mönchengladbach reiße keine sonderlich große Lücke in der Innenverteidigung auf. "Natürlich haben wir Qualität verloren, aber da sind wir richtig gut aufgestellt", verwies er auf Paulo Miranda, Duje Ćaleta-Car, Asger Sørensen, der erstmals nach langer Zeit voll fit sei, Dayot Upamecano und den neuen Brasilianer Bernardo. "Da machen wir uns überhaupt keine Sorgen." Die Frühjahrssaison beginnt für Salzburg am Sonntag auswärts gegen Admira Wacker.

Hee-Chan Hwang fällt mit Muskelfaserriss aus

Die Salzburger müssen dabei und insgesamt rund drei Wochen lang auf Offensivspieler Hwang Hee-Chan verzichten. Wie der Bundesliga-Titelverteidiger am Mittwoch mitteilte, zog sich der 20-jährige Südkoreaner im Training einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu.

Neben Hwang fehlen bereits die langzeitverletzten Reinhold Yabo, Christoph Leitgeb sowie Yordy Reyna (Knieverletzung) und Naby Keita (Malaria). Leistungsträger Keita trainiert laut Sportdirektor Christoph Freund zwar bereits wieder in Taxham. Wann genau der Teamspieler aus Guinea einsatzbereit sein wird ist derzeit aber noch offen.

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apa