09.02.2016 12:52 Uhr

Trotz erneuter Pleite: MSV kämpferisch

Auch Duisburgs Torwart Michael Ratajczak war nach der 1:2-Niederlage in Bielefeld bedient
Auch Duisburgs Torwart Michael Ratajczak war nach der 1:2-Niederlage in Bielefeld bedient

Durchnässt vom Regen schlichen die Profis des Zweitligisten MSV Duisburg über die Bielefelder Alm.

"Wir sind riesig enttäuscht", sagte Rechtsverteidiger Steffen Bohl. Trotz einer Führung verpasste der Traditionsclub beim 1:2 im Aufsteigerduell bei Arminia Bielefeld den ersten Auswärtssieg und die Chance, das Tabellenende endlich zu verlassen.

"Das ist bitter", sagte Torschütze Thomas Bröker, der die "Zebras" vor 15.083 Zuschauern bereits nach elf Minuten in Führung gebracht hatte. Innerhalb von fünf Minuten drehten Arminia-Torjäger Fabian Klos (22. Minute) und Christopher Nöthe (26.) die Begegnung und bescherten den Ostwestfalen den zweiten Heimsieg der Saison. "Da haben wir in zwei Situationen naiv verteidigt", sagte MSV-Coach Ilia Gruev, dessen Team die Patzer der Konkurrenz im Tabellenkeller nicht nutzen konnte.

"Wenn du Letzter bist, kommt eben auch noch das Pech dazu"

Trotzdem hielt sich die Kritik in Grenzen. Der optische Eindruck nährte den Glauben an eine Rettung. "Eigentlich hat die Mannschaft richtig gut gespielt. Wenn du Letzter bist, kommt eben auch noch das Pech dazu. Aber wenn wir weiter aggressiv und mutig spielen, werden wir in den nächsten Partien positive Ergebnisse erzielen", sagte Gruev. MSV-Sportchef Ivica Grlić kommentierte die vergebenen Möglichkeiten und einen nicht geahndeten Elfmeter mit dem üblichen "So ist er, der Fußball".

Der Klassenerhalt wäre angesichts des bisherigen Saisonverlaufs und bei der Betrachtung der Zahlen eher ein Kunststück. Duisburg hat in 20 Spielen magere zwölf Punkte geholt, fünf Zähler Rückstand auf Rang 16 und auswärts in zehn Spielen nur einen Zähler geholt. Das ist die schlechteste Zwischenbilanz der Clubgeschichte. Lediglich 16 Tore brachte die Offensive bislang zustande, weshalb in der Winterpause in diesem Bereich personell nachgelegt wurde. In seinem ersten Punktspiel konnte Neuzugang Toumané aber nicht mehr als einen guten Eindruck hinterlassen.

Den Bielefeldern war die Erleichterung über den knappen Sieg deutlich anzumerken. Verständlich, denn das nunmehr seit fünf Spielen unbesiegte Team von Coach Norbert Meier nutzte die Patzer der Konkurrenten und kletterte auf Rang neun. Trotzdem war Meier nicht rundum zufrieden: "Insgesamt müssen wir in Zukunft viel mehr Fußball spielen. Wir haben in der zweiten Hälfte ja förmlich um den Ausgleich gebettelt." Zum Glück für die Arminia erhörte der MSV dieses Flehen nicht.

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dpa