12.02.2016 15:39 Uhr

Austria-Coach Fink erwartet enges Derby

Austria-Trainer Thorsten Fink blickt optimistisch auf das 316. Wiener Derby
Austria-Trainer Thorsten Fink blickt optimistisch auf das 316. Wiener Derby

Die Austria empfängt am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) Rapid zur 316. Auflage des Wiener Derbys. Trotz des personellen Engpasses im Mittelfeld blickt Thorsten Fink zuversichtlich auf sein bereits drittes Prestigeduell.

Für die Wiener Austria hat das Jahr 2016 zufriedenstellend begonnen. Nach einer gelungenen Vorbereitung ist den Veilchen auch der Auftakt geglückt. "Wir sind gut aus der Winterpause gekommen, mit zwei Siegen, und haben zwei Mal zu Null gespielt", stellte Austria-Coach Fink fest. Ein Sieg gegen den Erzrivalen wäre sozusagen das Tüpferl auf dem I.

Fink vergaß freilich nicht festzustellen: "Wir sind auch im Cup weitergekommen und freuen uns auf die Auslosung". Anders als Rapid. Am Mittwoch verabschiedeten sich die Grün-Weißen mit einem 0:1 daheim gegen Admira Wacker aus dem Bewerb. Der letzte Finalsieg liegt nun schon 21 Jahre zurück, so die ernüchternde Bilanz. Dass Rapid sich nun rehabilitieren will, ließ Fink kalt. "Ich erwarte immer eine aggressive Mannschaft, die das Derby gewinnen will", so der Deutsche.

Als Spieler erlebte Fink mit Dortmund, Wattenscheid und Bayern Derbys. Zehnerliga sei Dank, ahnt er, was am Sonntag bevorsteht: "Ich hoffe, dass es ähnlich gut wird, wie in den ersten beiden Spielen, auch wenn wir das erste davon verloren haben. Es waren Spitzenspiele mit viel Tempo, hohem Einsatz und im Rahmen des Erlaubten mit allen Mitteln."

Kann die Austria die Schmach tilgen?

Das 2:5 im August 2015, die höchste Heimpleite der Veilchen gegen den Erzrivalen seit Mai 1946, hat es in Finks Gedächtnis immerhin zu einer nicht gänzlich negativen Assoziation geschafft. Eine ähnlich triumphale Retourkutsche blieb aus, der zweite Saisonvergleich im Prater ging mit 2:1 an die Austria. Auch diesmal sei nicht mit einem Schützenfest zu rechnen. "Es wird ein enges Spiel. Wer mehr Fehler macht, wird verlieren", erklärte Fink.

Ein Fehler aus grün-weißer Sicht wäre es wohl viele Standardsituationen zuzulassen. Die Austria erzielte in der laufenden Saison mehr als die Hälfte ihrer 35 Tore nach ruhenden Bällen.

Um zu gewinnen müsse die Austria aber "alles in die Waagschale werfen", Rapid sei schließlich eine "spielstarke Mannschaft", erinnerte Fink. Dennoch habe die Austria ihre Philosophie und werde versuchen, entsprechend viel Ballbesitz zu haben. Richtungsweisenden Charakter für mögliche neue Saisonziele wollte der Austria-Trainer dem Derby nicht zubilligen: "Es war ein Riesenschritt Sturm Graz und die Admira auf Abstand zu halten", blieb Fink stur. Eine Niederlage würde bedeuten, dass Salzburg wegziehen kann. Aktuell liegt der Titelverteidiger zwei Zähler vor der zweitplatzierten Austria, noch einen Punkt dahinter der Gegner am Sonntag.

Serbest als Ersatzmann gesetzt

Auskommen müssen die Violetten im Derby neben den verletzten Robert Almer, Thomas Salamon und Ronivaldo auch ohne den Gelb-gesperrten Alexander Grünwald, der durch Tarkan Serbest ersetzt wird. Offen ist die Einsatzfähigkeit von Roi Kehat. Der Israeli erlitt im Spiel gegen Grödig am vergangenen Wochenende eine Bänderverletzung im Knöchel, trainierte am Freitag allerdings wieder. 

Als Alternativen nannte Austria-Coach Fink je nachdem, ob Serbest offensiver oder defensiver agieren soll, Vukojević oder Gorgon, möglicherweise auch Youngster Dominik Prokop. Der 18-Jährige wird den Rasen am Sonntag auf jeden Fall betreten und mit seinen Teamkollegen für den dritten Triumph in Serie beim U19-Hallenturnier in Göttingen geehrt werden. Ebenfalls gratuliert wird Austria-Legende Helmut Köglberger nachträglich zum 70. Geburtstag.

Mehr dazu:
>> Wie soll Rapid einen Titel gewinnen? 

Sebastian Kelterer