24.02.2016 10:39 Uhr

Italiens Presse knöpft sich Khedira vor

Sami Khedira (l.) konnte gegen Bayerns Übermacht wenig ausrichten
Sami Khedira (l.) konnte gegen Bayerns Übermacht wenig ausrichten

Die italienischen Medien haben nach dem furiosen 2:2-Remis zwischen Juventus und Bayern München kein gutes Haar an Turins Anführer Sami Khedira gelassen. Viel Lob erntet dagegen ein Intimfeind des Bayern-Coaches.

Der "Kaiser" stichelte, die italienischen Medien urteilten hart: Nach seinem schwachen Auftritt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit Juventus Turin gegen Bayern München musste sich Weltmeister Sami Khedira harsche Kritik gefallen lassen. "Er fällt nicht auf", sagte Franz Beckenbauer zur Pause bei 'Sky' - 24 Minuten nach dem Seitenwechsel war das Spiel für Khedira beendet.

"Entweder ist Khedira nicht in Form, oder er spürte Bayerns Überlegenheit. Es war kein guter Beschluss von Allegri ihn einzusetzen", ätzte die Zeitung 'La Repubblica'. Der 'Corriere dello Sport' bescheinigte Khedira "wenig Präsenz, wenig Elan" und meinte: "Er war nicht der Spieler, an den wir gewöhnt sind." 'La Stampa' kommentierte: "Der Juve-Talisman hatte von Anfang an seine Kraft verloren. Er war fast durchsichtig." Und im 'Corriere della Sera' hieß es: "Khedira schaffte es nicht, seinem Team Balance und Ruhe zu geben. Er geriet unter dem wahnsinnigen Druck ins Wanken."

Der frühere Bayern-Profi Mario Mandžukić, von Bayern-Coach Pep Guardiola einst vom Hof gejagt, wurde dagegen gefeiert. "Mandžukić hat das Tempo unterbrochen, mit dem die Bayern die Juve-Spieler tanzen ließen - als hätte er sich an die höflichen, aber kalten Worte erinnert, mit dem er von Guardiola verabschiedet worden war. Mandžukić ist wie John Belushi in 'Animal House': Er zerstört die Gitarre, weil ihm die Bayern-Musik nicht gefallen hat", kommentierte die 'Gazzetta dello Sport'. 

"Die Wut gegenüber Guardiola ließ ihn Mut und Kraft finden, um 90 Minuten lang zu kämpfen", schrieb der 'Corriere dello Sport' über den Kroaten, und in 'La Stampa' hieß es: "Guardiolas Feind Mandžukić kämpfte als hätte er nicht vier Wochen lang pausiert. Er ist ein Löwe und ein Beispiel für die ganze Mannschaft."