24.02.2016 13:45 Uhr

Eriksson traut China Großes zu

Angesichts der jüngsten gewaltigen Fußball-Investitionen im Reich der Mitte, traut der ehemalige englische Teamchef Sven-Göran Eriksson in Zukunft China sogar den WM-Titel zu. "Ich bin mir sicher, dass China in zehn bis 15 Jahren in der Lage sein wird, Weltmeister zu werden", sagte der Trainer von Shanghai SIPG.

Mit spektakulären Transfers hatten die chinesischen Vereine zuletzt für große Aufmerksamkeit in der Fußballwelt gesorgt. Stars wie Ramires, Jackson Martinez oder Alex Teixeria wurden mit Millionengehältern von Europa nach Asien gelockt. Die chinesischen Vereine gaben in der Wintertransferzeit insgesamt 317 Millionen Euro für neue Spieler aus.

"Die Spieler kommen derzeit vor allem des Geldes wegen nach China", erklärte Eriksson, der dort seit 2013 arbeitet. Er sei sich aber sicher, dass diese Investitionen langfristig auch das chinesische Nationalteam in die Weltspitze bringen werden. "Nicht nur die Spitze des Fußballs in China wird immer größer und reicher", sagte der Schwede: "Fast jeden Tag eröffnen neue Fußballschulen, in denen junge Buben und Mädchen beginnen, Fußball zu spielen".

Momentan nur auf Platz 93 der FIFA-Weltrangliste

Weil China in der FIFA-Weltranglisten zwischen Botswana und den Färöern aktuell nur auf dem 93. Platz rangiert, ist Fußball längst zur Staatssache erklärt worden. Regierungschef Xi Jingping höchstpersönlich lancierte im vergangenen Jahr einen nationalen Plan von 50 Punkten, um das Fußballinteresse in der Bevölkerung zu fördern. Der ehemalige Vizepräsident M. Xi hatte bereits 2011 geäußert, dass China irgendwann eine WM austragen und diese dann auch gewinnen könne.

Die bisher einzige WM-Teilnahme der Chinesen liegt bereits 14 Jahre zurück. 2002 schied man bei der Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan mit einem Torverhältnis von 0:9 in der Gruppenphase aus. In der Qualifikation für die WM 2018 in Russland ist das Team von Hongbo Gao nach sechs Spielen nur Tabellen-Dritter in der Gruppe hinter Katar und Hongkong.

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apa