Dank eines Last-Minute-Treffers von Sorgenkind Christian Benteke dürfen Jürgen Klopp und der FC Liverpool weiterhin vom internationalen Geschäft träumen. Der Belgier traf zum späten 2:1-Auswärtserfolg beim kriselnden Crystal Palace.

Dabei sprach nach etwas mehr als einer Stunde im Selhurst Park nicht mehr viel für eine Fortsetzung der Reds-Serie von zuletzt drei ungeschlagenen Ligaspielen. Joe Ledley (48.) hatte die formschwachen Hausherren kurz nach dem Seitenwechsel vollkommen verdient in Führung gebracht. Schon im ersten Durchgang waren die Eagles überlegen und hatten Pech, als Altstar Emmanuel Adebayor am Aluminium scheiterte.

Als James Milner nach 62 Minuten nach Foul an Zaha mit Gelb-Rot vom Platz flog, schien die Pleite für die Klopp-Elf besiegelt. Doch die Gäste bewiesen Moral: Der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino nutzte einen dicken Patzer von Palace-Schlussmann McCarthy zum Ausgleich (72.). Der LFC blieb dran und war dem Sieg auch in Unterzahl näher, als Moreno kurz vor Ende nur den Innenpfosten traf.

"Niemand hat mit unserem zweiten Tor gerechnet"

In der sechsten Minute der Nachspielzeit war es dann ausgerechnet Sorgenkind Christian Benteke, zuletzt sichtlich unzufrieden mit seiner Jokerrolle, der für Jubel im Gästeblock sorgte. Nach leichter Berührung von Damien Delaney fiel der Angreifer und holte so einen fragwürdigen Strafstoß, den er im Anschluss selbst kaltschnäuzig versenkte.

Erwartungsgemäß präsentierte sich Jürgen Klopp bei der anschließenden Presserunde gelöst und zufrieden mit dem Resultat. "Ich glaube nicht, dass irgendwer damit gerechnet hat, dass wir aufs zweite Tor gehen würden, doch Christian (Benteke) hatte etwas anderes vor", so der Kultcoach. Auch die im Vergleich zum Jahreswechsel entspannte Personalsituation lässt "Kloppo" hoffen. Der 48-Jährige mit einem Augenzwinkern: "Es ist das erste Mal, dass wir mehr fitte Spieler als Partien in einer Woche haben".